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05.09.2003 - Kultur News
Die "blaue Blase" will mehr
Projektname "Kunst-Cluster": Das Gebiet rund um das Grazer Kunsthaus soll mit kulturellen Einrichtungen besiedelt werden.
VON PETRA SIEDER


GRAZ. Geht es nach den Plänen von Peter Pakesch, Intendant des Landesmuseums Joanneum, wird es auch künftig geballte Kultur rund ums Kunsthaus geben. Die Gebäude der Mariahilferstraße 2 und 4 - eines beherbergt ein Messergeschäft und im anderen (Palais Thienfeld) befinden sich das Pressezentrum von Graz 2003 und eine Bar - sollen renoviert und mit kulturellen Einrichtungen belebt werden. Ins Hauptgebäude (Kunsthaus) ziehen das Joanneum als Betreiber und der Verein Camera Austria ein.

Im Haus ist jedoch zu wenig Platz, um die gesamte Verwaltung des Joanneum unterzubringen. Deshalb wäre der Umbau der beiden angrenzenden Häuser auch für das Joanneum von Nutzen. "Wir hegen schon lange die Idee, in unserem Stammhaus in der Raubergasse ein Haus der Natur zu errichten", erklärt Pakesch. Um diesen Plan zu realisieren, müsste die Verwaltung absiedeln.

Zusätzlich wäre für Pakesch ein kleines Kunstzentrum "eine sinnvolle Synergie". Der Grazer Kunstverein und das Haus der Architektur sind als zukünftige Mieter im Gespräch.

Eva Maria Stadler, Leiterin des Grazer Kunstvereins, würde "gerne dort einziehen, weil es ein tolles Areal ist". Sie weiß, dass "der Umzug noch hypothetisch ist, wegen der noch nicht geklärten Finanzierung". So wie das Kunsthaus ist der Umbau der zwei Häuser eine Land-Stadt-Angelegenheit. Finanzstadtrat Wolfgang Riedler (SP) findet die Idee "sympathisch", aber: "Ich muss sehr auf das Budget achten. Ich warte auf Vorschläge, die verkraftet werden können", so Riedler. Denn würde das Haus der Architektur umziehen, würde wieder eine Liegenschaft der Stadt frei werden, für die eine Lösung gesucht werden muss.

Im Büro der Frau Landeshauptmann heißt es: "Die Fertigstellung des Kunst-Areals im Jahr 2005 könnte realistisch sein. Dafür sollten die ersten Schritte bald gesetzt werden."

Inzwischen geht der Rummel ums Kunsthaus weiter. Pakesch steckt tief in den Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür am 27. und 28. September. "Das Besondere werden die Klanginstallationen sein", freut sich der Intendant. Der in Berlin lebende österreichische Komponist Peter Ablinger und der gebürtige Tiroler Winfried Ritsch bringen jeweils eine Raumebene zum Klingen.

Richtig los geht es am 25. Oktober, wenn das Kunsthaus mit der Ausstellung "Einbildung" seine Pforten öffnet.



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