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Lebensfreude made in Tyrol

Es ist das legitime Anliegen jeder Werbung, das Beworbene ins rechte Licht zu rücken.


INNSBRUCK. Diesbezüglich fast des Guten zuviel haben die Tourismuswerber zu allen Zeiten getan. Dies zeigt die neue Ausstellung im Zeughaus, die bestückt ist mit Entwürfen für Plakate bzw. Plakaten der Tiroler Tourismus-Werbung aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren aus der Sammlung der Tirol Werbung.

Der Ausstellung ihren Namen "Die gelbe Keilhose" gibt ein von Artur Zelger 1949 kreiertes Plakat, das ehemals riesiges Aufsehen erregt hat und heute hoch gehandeltes Objekt bei internationalen Auktionen ist. Es hat alles, was ein gutes Plakat zu haben hat: Eine braun gebrannte junge Skifahrerin suggeriert absolute Lebensfreude genauso wie die gebirgige Tiroler Landschaft im Hintergrund plus blauem Himmel. Dem internationalen Touch wegen ist das rote Tirol-Logo im Vordergrund noch mit einem Ypsilon geschrieben.

Neben Artur Zelger etablierten sich auch Künstler wie Heinrich C. Berann, Helmut und Maria Rehm, Franz Schwetz oder Karl Sommer als Entwerfer von Plakaten. Tirol-Klischees wie farbenprächtige Trachten, alte Bauernhäuser und pittoreske landschaftliche Idyllen wurden hier kräftig strapaziert, naiv oder surreal interpretiert. Auf die fast ins Absurde kippende Spitze getrieben wurde dies etwa von Heinrich C. Berann, der in einem Innsbruck-Plakat alles, was die Tiroler Landeshauptstadt ausmacht, collagiert: Das Goldene Dachl, die Hofkirche, die Nordkette.


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Museum im Zeughaus, Zeughausgasse, Innsbruck; bis 28. September, täglich 10 bis 17 Uhr
2003-04-29 16:29:43