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EHRUNGEN: Die Kunstwürdigungspreise
2002 |
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Linz setzt Signale in die
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In seiner Dankesrede bei der Vergabe der
Kunstwürdigungspreise 2002 formulierte Laurids Ortner im neuen
Linzer Rathaus an die Anwesenden, inklusive Stadtoberhaupt
Franz Dobusch und Kulturreferent Reinhard Dyk, drei listige
Anregungen: mehr Geld, denn die Dotation sei mit 3634 Euro
nicht sehr berauschend; die Verbindung der Verleihung mit
einem zünftigen Stadtfest, einschließlich schulfreien Tag für
die Kinder und Amnestie für Strafgefangene; die Errichtung
einer "Hall of Fame" zum Beispiel in Form eines gläsernen
Pavillons vor dem neuen Rathaus, wo die Namen der Geehrten
aufscheinen und Devotionalien untergebracht werden könnten.
Die Rede des Schelms, zugleich einer der
renommiertesten Architekten Österreichs, hat natürlich - bei
aller hinterfotzigen Phantasie - Tiefgang. Denn
Kunstschaffende sind zwar im Gedächtnis und Respekt der
heimischen Kulturszene, aber nicht unbedingt
selbstverständlicher Teil der gelebten Wirklichkeit. Außer sie
sorgen für Aufregung und Empörung. Was einem Teil der gestern
Geehrten auch ausreichend gelungen ist ...
Der
Verleihung der Künstwürdigungpreise 2002 der Stadt Linz an die
Brüder Laurids und Manfred Ortner für Architektur, an Valie
Export für Bildende Kunst, an das Team des Future Lab des Ars
Electronica Center für Design, an Anna Waltraud Mitgutsch für
Literatur und Sam Auinger für Musik ist ein eindrucksvolles
Signal an das Gegenwartsbewusstsein und die Zukunft der
Landeshauptstadt. Die Kunst der Ausgezeichneten ist in dem
Heute verpflichtet. Das ist keine Absage an die Tradition und
das Gesicherte, aber schöne Respektsbezeugung vor dem Anspruch
des künstlerischen Vorwärtsdenkens. (fs)
OÖNachrichten vom 13.11.2002 |
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