KHM zeigt Kunst von Menschen mit Behinderung

2. Februar 2009 | 12:08 | | apa
Einen "ersten Schritt zu einem neuen Umgang für Menschen mit Behinderung" und ein "Zeichen der Öffnung in alle sozialen und gesellschaftlichen Schichten" setzt das Kunsthistorische Museum (KHM). Am Montag eröffnet mit der Ausstellung "Kunstwerk" im Bassano Saal des Hauses, eine Schau, die Kunst geschaffen von Menschen mit Behinderung zeigt.
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Die Ausstellung wird am Abend von Kulturministerin Schmied eröffnet. Die Präsentation von in den Werkstätten der Organisation „Jugend am Werk“ geschaffenen Kunstwerken sei auch für das Museum etwas Besonderes, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Paul Frey: „Man sieht: Kunst kennt keine Grenzen!“

Frey, der im Rahmen seines Zivildienstes beim Roten Kreuz viel mit Menschen mit Behinderung zu tun hatte, stellte den Kontakt her, „Kunst am Werk“ nahm das Angebot erfreut an. „In unseren Werkstätten entsteht Kunst von teilweise hervorragender Qualität. Es ist wichtig, dass diese Künstler Anerkennung bekommen“, sagte Walter Schaffraneck, Geschäftsführer des vor mehr als 60 Jahren gegründeten Vereins, der Menschen mit Behinderung in der Ausbildung und der beruflichen Integration unterstützt.

In den 22 Wiener und einer niederösterreichischen Werkstätte von „Jugend am Werk“ sind mehr als 1.700 Frauen und Männer mit geistiger Behinderung tätig. Man habe die Werkstätten eingeladen, Vorschläge für die Ausstellung einzureichen, schilderte Edith Dieplinger vom Planungsteam, „die Grenzziehung zwischen Kunst und Kreativarbeit ist aber nicht immer einfach“. Die Ausstellung ist bis 15. Februar zu sehen. Ab dem Frühjahr werde das KHM auch regelmäßig Führungen für blinde und stark sehbehinderte Menschen anbieten, kündigte Frey an.

© SN/SW