Venedig (APA/dpa) - Startschuss für
die berühmteste und älteste Schau der Gegenwartskunst: Nach
dreitägiger Presse-Vernissage hat die 51. Kunstbiennale in
Venedig am Sonntag ihre Tore für das Publikum geöffnet. Bis
zum 6. November vereint die Ausstellung Malerei, Skulpturen,
Fotografien, Installationen, Performances und Kunstvideos aus
der ganzen Welt.
"Die Biennale verwandelt Venedig
in die Welthauptstadt der Kunst", erklärte Biennale Präsident
Davide Croff im Vorfeld. Die Veranstalter hoffen, in diesem
Jahr noch mehr Besucher als bei der letzten Ausgabe im Jahr
2003 anzulocken: Damals waren mehr als 300.000 Menschen
gekommen. Die beiden Ausstellungen "Immer ein bisschen weiter
entfernt" in den ehemaligen Werfthallen des Arsenale und "Die
Erfahrung der Kunst" in den 34 Sälen des italienischen
Pavillons im Park der Giardini wurden von den Spanierinnen
Rosa Martínez und María de Corral gestaltet. Es ist das erste
Mal in der 110-jährigen Geschichte der Kunstbiennale, dass
zwei Frauen als Kuratorinnen fungieren. Ihr Ziel war es,
sowohl einen Blick auf die internationalen Kunstentwicklungen
der vergangenen Jahrzehnte zu werfen, als auch zukünftige
Tendenzen zu präsentieren. Bei der "feministischsten aller
bisherigen Biennalen" - wie die Ausstellung bereits betitelt
wurde - sind 91 Künstler vertreten, darunter immerhin 38
Frauen. Zudem gibt es in diesem Jahr am Canal Grande 73
Länderpavillons, so viele wie noch niemals zuvor. Österreich
ist mit dem Künstler Hans Schabus vertreten, der unter dem
Titel "Das letzte Land" auf und um den Österreich-Pavillon
eine "Alpenfestung" errichtet hat und dem Hoffmann-Bau dadurch
eine neue Identität verleihen will. Insgesamt gibt es über 30
Nebenevents in der ganzen Lagunenstadt, darunter eine große
Jackson-Pollock-Retrospektive im Peggy Guggenheim Museum und
eine Ausstellung über den deutsch-englischen Maler Lucian
Freud.
APA 12:28 12.06.2005 |