Blick in den Schritt: Sex Composition I und Sex Composition II aus dem Jahr 1993.
Auf dem Bild daneben ist allerdings bloß eine Kussszene zu sehen, die eher an biedere Hollywoodfilme erinnert. Zwischen 1989 und 1999 entstanden, sind es ironische Brechungen wie diese, die den gesamten Werkzyklus durchziehen.
Humor und Poesie spielen in den Performances, Objekten und Collagen von Jiøí Kovanda seit den 1970er-Jahren eine wichtige Rolle: Er hat es geschafft, alltägliche Geschehnisse wie das Warten auf einen Anruf zu einem Kunstwerk zu machen, oder auch das Bauen von kleinen Würfelzucker-Objekten, die er unter anderem auf der Prager Karlsbrücke platzierte.
Für seine Performances hat Jiøí Kovanda, 1953 in Prag geboren, immer wieder kleine Stücke aus dem Alltag geschnitten; in seinen Collagen montiert er wiederum Bild- und Textausschnitte zusammen, die er in zeitgenössischen Mode-, Politik- und Lifestyle-Magazinen gefunden hat. Das Quadrat von Malewitsch dient ihm dabei als eine Schablone, mit der er Bildteile hervorzuheben oder auch auszublenden versteht: Sex Composition I und Sex Composition II titeln etwa zwei Bilder. Mit Sex haben diese nur insofern zu tun, als dass man ausschließlich den Schritt von jeweils neun bekleideten Frauen und Männern sieht.
In seiner reduziertesten Form taucht das Quadrat in der Serie aber auch als Hitlers Schnurrbart auf oder aber als eine Art Balken, der die nackten Körper auf der Werbung für das Parfum Obsession oder den Vaginalbereich eines Modells für Jeanswerbung verdeckt.
Während er mit dieser Collage an Valie Export (Genitalpanik, 1969) erinnert, widmet sich der Künstler in einem eigenen Teil einer Reihe von Playmate-Fotografien, wobei hier die intimeren Stellen mit farbigen Linien versehen sind, die Kovanda wie Zensurbalken eingesetzt hat.
Dass sich der Künstler dieses Mittels auf sehr spielerisch-experimentelle Weise bedient, kriegt bei ihm aber noch einen ganz anderen Dreh - immerhin hat Jiøí Kovanda lange in einem Land mit rigider Zensur durch staatliche Autoritäten gelebt. (cb)
Bis 16. 1.
Galerie Krobath, 1010 Wien, Eschenbachgasse 9
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