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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
24. Oktober 2007
14:31 MESZ
Ronald Kitaj 74-jährig gestorben
US-Pop-Art-Künstler mit engem Kontakt zur englischen Szene

New York - Ronald Kitaj ist am Sonntag nur wenige Tage vor seinem 75. Geburtstag in Los Angeles gestorben. Die Vizepräsidentin der Marlborough Fine Art Galerie in New York, Tara Reddi, bestätigte gegenüber der "New York Times" den Todesfall des amerikanischen Pop-Art-Künstlers ohne nähere Angaben.

Kitaj, der vor allem mit seinen prismatischen, kräftig-farbigen Bildern bekanntgeworden war, hatte vor allem in den 1960er und 1970er Jahren großen Einfluss auf die Pop-Art-Kunst in Großbritannien. Gemeinsam mit Künstlern wie David Hockney, Allen Jones und Eduardo Paolozzi setzte er sich dafür ein, den abstrakten Expressionismus in Gegenständlichkeit zu überführen. In seinen plakativen Werken entwickelte er eine Zeichensprache, die auch auf damals unkonventionelle Quellen zurückgriff.

"Londoner Schule"

Seine erste Solo-Ausstellung hatte der am 29. Oktober 1932 in Cleveland im US-Bundesstaat Ohio geborene Künstler 1963 in der Marlborough Fin Art Galerie in London, der er mehr als 40 Jahre lang verbunden blieb. Einer seiner wichtigsten Beiträge zur britischen Kunstszene war die 1976 organisierte Ausstellung "The Human Clay" (Der menschliche Ton) in der Hayward Gallery in London. Die dort vertretenen figurativen Künstler Francis Bacon, Lucian Freud, Frank Auerbach, Leon Kossoff galten gemeinsam mit ihm seither als "Londoner Schule".

Die Kennzeichnung als Pop-Künstler lehnte Kitaj für sich jedenfalls ab. Er empfand sich als ein Künstler, der sich "nirgendwo zu Hause fühlt" und im Kunstbetrieb ein Außenseiter bleibt. (APA/dpa)


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