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Bilder und Skulputren von Andreas Zingerle im Kunstpavillon. Foto: Fischer

Schweres und Leichtes

Andreas Zingerle ist Bildhauer und Maler. Er mag das Schwere genauso wie das Leichte, wie seine Ausstellung im und vor dem Kunstpavillon zeigt.

Edith Schlocker

INNSBRUCK. Alltagsgegenstände wie Seifen, Energiesparlampen oder Klodeckel sind die Themen des malenden wie des bildhauernden Südtirolers Andreas Zingerle. "Irgendwie bin ich wahrscheinlich ein Gespaltener", glaubt der 40-Jährige von sich selbst, würde man seine Skulpturen doch nie dem gleichen Künstler zuordnen wie seine Malereien.

Denn seine Skulpturen sind ins Überdimensionale aufgeblähte Abformungen von Alltagsgegenständen, gegossen in hyperrealistischer Akribie in Beton oder Gips. Diese riesigen Objekte hat Zingerle in die Wiese rund um den Kunstpavillon wie Fundstücke gelegt. Durch die nicht ohne Ironie zelebrierte Verschiebung der Maßstäblichkeit und Materialität verliert sich der inhaltliche Kontext, wird etwa der Klodeckel zur autonomen Skulptur.

Als Maler reduziert Andreas Zingerle dagegen das Motiv zum reinen Impulsgeber, um das Gegenständliche im seriellen Umkreisen ein und desselben Gegenstandes immer mehr malerisch aufzulösen. Hier wird das konkrete Motiv - oft auch die menschliche Figur - zum Schemen reduziert, zum Spielball formaler Überlegungen bis hin zur totalen Abstraktion.

Obwohl, Andreas Zingerle sagt, dass er die Farbe so besonders liebe, beschränkt er sich auf die Nichtfarben zwischen Weiß und Schwarz. Die Nuancen zwischen diesen beiden Polen genügen dem Künstler, sich im Farbigen subtil auszutoben.


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Kunstpavillon, Rennweg 8a, Innsbruck; bis 4. Dezember, Dienstag bis Freitag 9 bis 12, 14 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 17 Uhr

2003-11-13 19:32:01

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