Salzburger Nachrichten am 07. November 2002 - Bereich: KI
Internationaler Medienkunstpreis für Oliver Ressler

Ressler, der gemeinsam mit der Finnin Aurora Reinhard im Bereich "Video" gewann, ist einer von vier Künstlern, die sich diesen vom Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (ZKM) und vom Südwestrundfunk (SWR) ausgelobten Preis und die Dotierung von insgesamt 26.000 Euro teilen. Die Auszeichnung wird an diesem Samstag im ZKM verliehen. Insgesamt wurden 1.169 Beiträge aus 46 Ländern eingereicht.

"Dieses Video gibt einen Einblick in den Ablauf der ersten 'Anti- Globalisierungsdemonstration' in Österreich, die in der Folge der medial viel beachteten Demonstrationen in Seattle, Prag, Davos, Quebec, und Göteborg stattgefunden hat", beschriebt Ressler seine nun ausgezeichnete Arbeit. "Werden in den dominierenden medialen Darstellungen die TeilnehmerInnen an den anti-kapitalistischen Protesten entweder als naive oder als gewaltbereite Chaoten verunglimpft, nehmen sie im Video hingegen die Rolle von aktiven SprecherInnen ein. Mit sechs DemoteilnehmerInnen wurden Gespräche zu den Ereignissen in Salzburg geführt. (...) Ausschnitte aus den Gesprächen sind zu Videoaufnahmen montiert, die von mir und (Video)AktivistInnen in Salzburg aufgezeichnet wurden. Die Kameraperspektive entspricht dabei der Sicht der DemoteilnehmerInnen und stellt eine unmittelbare Konfrontation der BetrachterInnen des Videos mit den Geschehnissen her."

Oliver Ressler wurde 1970 in Knittelfeld (Steiermark) geboren und absolvierte 1989-95 ein Studium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Er lebt gegenwärtig in Wien. Seit 1994 arbeitet er an Ausstellungen, Arbeiten im Außenraum und Videos zu Themen wie Rassismus, ökonomische Globalisierung oder Gentechnologie.

Internet: http://www.medienkunstpreis.de; http://www.t0.or.at/democracy (Schluss) pip

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