28.09.2001 21:14:00 MEZ
"Art Forum Berlin"
Der Pop-Faktor in einer bösen Welt

Polizeieinsatz in New York gegen Globalisierungsgegner malte Julien Michel, zu sehen am Stand der Berliner Galerie Chouakri Brahms. Provokante, laute und unterhaltsame Kunstwerke sind laut Sabrina van der Ley, der Messechefin des ab 3. Oktober geöffneten Art Forum Berlin, der Trend in der neuesten Kunstproduktion (wohlgemerkt ante 11. 9. 2001). Es spiegle genau das, was die Gesellschaft ersehne: Entertainment. Der Pop-Faktor bestimmt also die Messe, die ihren Fokus im Gegensatz zu sämtlichen vergleichbaren Kunstmessen auf das wirklich aktuelle Geschehen, sprich auf die Kunst der vergangenen fünf Jahre, richtet.

Dabei ist die Messe auch erst sechs Jahre jung, und wirklich potente Kunden haben sich noch kaum blicken lassen. Doch dank Sponsoren wird auch hier fleißig am Branding des jungen, dynamischen Berlin-Bildes gewerkelt, bei dem auch der "Kunstherbst" einzieht. Unterhaltsam und informativ wird das Art Forum allemal sein, mit vielen deutschen Größen und vielen briti- schen Galerien. Unter "Exoten" fallen die Galerien aus der Volksrepublik China, Russland, Kuba, Mexiko, Japan.

Und Österreich? Insam, Feichtner & Mizrahi und Artelier passen heuer, dafür treten Meyer Kainer, Krobath Wimmer und Trabant auf den Plan. Mezzanin, kunstbureau, Krinzinger und nächst St. Stephan sind dabei wie schon 2000.

(dok - DER STANDARD, Print, Album, 29.09.2001)


Quelle: © derStandard.at