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derStandard.at | Newsroom | Kultur | Bildende Kunst 
06. April 2009
18:04 MESZ

Ein freundlicher Eroberer des Raums: Hartmut Skerbisch.


Hartmut Skerbisch 1945-2009
Der Österreichische Bildhauer starb nach langer Krankheit 63-jährig

Graz - Der Erschaffer des Lichtschwertes vor der Grazer Oper, Hartmut Skerbisch, ist am Freitag nach langer schwerer Krankheit 63-jährig verstorben. Der in der Ramsau geborene Skerbisch studierte in den 60er-Jahren in Graz Architektur, bevor er sich immer mehr der Bildenden Kunst zuwandte. Dabei beschäftigten den Künstler und Denker Skerbisch stets Mathematik, Geometrie, Literatur (vor allem das Werk des Dichters James Joyce) und ein erweiterter, in den Raum greifender Skulpturbegriff. Auch das Lichtschwert, ein Stahlgerüst, welches das Innenleben und die identische Größe der New Yorker Freiheitsstatue hat, wurde von Literatur inspiriert.

Mit Schwert und Globus

Im Fragment Amerika von Franz Kafka wird die Statue, statt mit einer Fackel und einer Tafel in den Armen, mit Schwert und Globus beschrieben. Das Kunstwerk sollte temporär während der Intendanz von Horst Gerhard Haberl im Steirischen Herbst 1992 vor der Oper stehen, während drinnen die Oper Amerika von Roman Haubenstock-Ramati lief. Doch die Skulptur wurde später nur wenige Meter versetzt und ist mittlerweile ein Wahrzeichen der Stadt.

In den letzten Jahren schuf Skerbisch, der auch bereits erkrankt unermüdlich weiterarbeitete, unter anderem die KZ-Gedenkstätte in Peggau bei Graz, die lebende Skulptur Gartenlabyrinth im Dr.- Schlossar-Park nahe einer Grazer Arbeitersiedlung und die riesige Stahlarbeit 3D Fraktal/ H dd für den Österreichischen Skulpturenpark. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD/Printausgabe, 7.4.2009)

 

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