Salzburger Nachrichten am 30. August 2005 - Bereich: KI
MAK zeigt "Mangas"

Im Museum für Angewandte Kunst in Wien (MAK) startet am Dienstagabend die neue Ausstellung "UAAAAA!!! MANGA. Zur Ästhetik einer Trashkultur". Im Kunstblättersaal des Museums hängen 12 schwere Tafeln von der Decke. Sie zeigen die auf 1,7 mal 1,4 Meter vergrößerten Comic-Zeichnungen der beiden japanischen Künstler Fuyumi Soryo und Tokihiko Ishiki, die das Zentrum der laufenden Schau bilden.

Zusätzlich zu diesen rein der ästhetischen Veranschaulichung dienenden Postern wurden an den Wänden in insgesamt acht Themenblöcken wichtige visuelle Elemente der "Kunstgattung Manga" angebracht.

Warum gerade das MAK den mittlerweile auch in Europa stark verbreiteten Trend der Manga-Comics aufgreift, erklärte Direktor Peter Noever so: "Wer entscheidet, was angewandte Kunst ist? Ich will ihr kein Etikett umhängen!" Vielmehr gehe es ihm um die Darstellung von Alltagskultur, die beiläufige und routinierte Verwendung von Mangas in Japan. "Mangas sind Gebrauchsgegenstände. Ob sie Kunst sind oder nicht, werden wir erst später entscheiden können."

In Japan erreichen die Manga-Hefte Millionenauflagen. Im Jahr 2003 hatten sie einen 38-prozentigen Anteil aller japanischen Druckerzeugnisse. Eine Ahnung von Masse und Vielfalt der Manga-Kultur vermitteln etwa 400 Exemplare verschiedenster Taschenbücher, die auf einer langen Tafel zur Ansicht und Lektüre aufliegen.

INFO im Internet unter .