Linz (VN, APA) "Ob alles auf der Welt codierbar ist, steht in den
Sternen", umriss der Berliner Medientheoretiker Friedrich Kittler
bei seinem Eröffnungsvortrag das weite Diskussionsfeld des "Ars
Electronica"-Symposiums, das gestern seinen Auftakt nahm. Der
theoretische Teil des Linzer Computerkunstfestivals (bis 11. 9.)
setzt sich vertiefend mit dem Code als "Sprache unserer Zeit"
auseinander.
"Der Begriff Code droht so inflationär wie fraglich zu werden",
betonte Kittler. "Wenn alles Code wäre, hätten wir die Sprache als
Haus des Seins verlassen". Codes bestimmen jedoch das Leben der
Informationsgesellschaft - und obwohl sie neutral sind, sind sie für
so unterschiedliche Anwendungen wie Börsenkurse, Computerkunst oder
Kriegsführung einsetzbar. Internet: www.aec.at/code