Kulturhauptstadt Graz mit Frauenschwerpunkt

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Erstmals wird sich im Jahr 2003 im Rahmen einer "Kulturhauptstadt Europas" ein Großprojekt den Leistungen und der Geschichte von Frauen widmen. In dem feministisch ausgerichteten Projekt unter dem Arbeitstitel "WOMENT!" wurde ein ganzjähriges Programm entwickelt, in dem speziell die Geschichte und Gegenwart der Bewohnerinnen von Graz und ihrer herausragendsten Vertreterinnen sichtbar gemacht werden soll. "Geschichte von Frauen wird sichtbar und soll sichtbar bleiben", so die Organisatoren des Festivals.

Die erste und einzige feministische Kunstzeitschrift Europas - "Eva & Co" (1982 - 1992) - wurde in der steirischen Landeshauptstadt gegründet, auch war Graz bundesweit federführend bei der Installierung der ersten städtischen Frauenbeauftragten. Von den 193 Gedenktafeln, Denkmälern im städtischen Umfeld sind allerdings nur ganze vier dem Andenken an Bewohnerinnen gewidmet. "Auch bei den Straßennamen sieht es nicht viel besser aus", so WOMENT-Projektkoordinatorin Bettina Behr vom Grazer Frauenservice-Stelle. "Im Grazer Straßennamen-Buch finden sich mehr Straßen, die nach Vogelnamen als nach Frauen benannt sind. Wenn man weiß, dass es mehr Vogelarten mit eigenen Straßen gibt, dann fragt man sich, was diese Tiere für den Ruhm der Stadt mehr geleistet haben als die Frauen".

Dauerhafte Sichtbarmachung

Ziel des 2003-Projektes ist es, die Geschichte und Leistungen von Vertretern des weiblichen Geschlechtes in Graz dauerhaft für die Öffentlichkeit sichtbar zu machen: So sollen 23 Gedenktafeln angebracht werden, die an bedeutende Frauen an der Stelle ihres Wirkens erinnern sowie an engagierte Frauengruppen und wichtige -themen in der Geschichte der Stadt aufmerksam machen.

Zu diesem ursprünglichen Hauptprojekt hat Koordinatorin Behr im Laufe der letzten Monate weitere Vorschläge von nunmehr neun beteiligten geschlechtsspezifischen Vereinen gesammelt, die sich nun zu einem breiten Schwerpunkt im Kulturhauptstadtjahr entwickelt haben.

Street-Performances

Unübersehbar will sich so z. B. das Straßentheater des Frauengesundheitszentrums im Grazer Stadtbild in Szene setzen: Hier sollen Gesundheitsthemen mit Hilfe der Theatergruppe InterACT, die für ihre interaktiven Street-Performances bekannt ist, auf die Straße gebracht werden. Nach dem Vorbild der FrauenStadtSpaziergänge, die seit zehn Jahren zu Plätzen weiblichen Wirkens in Graz führen, sollen auch die Spuren religiös bewegter Frauen gesucht. Weiters soll vom Kunstverein W.A.S. ein "Restaurant a la Katharina Prato" -in dem nach Rezepten der berühmte n steirischen Kochbuchautorin gekocht wird - eingerichtet werden.

Link:

Kulturhauptstadt Graz 2003.
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