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Fremdkörper ist man nicht - man wird dazu gemacht. |
"Wir sind hier mitten in der Stadt und
stehen, während alles um uns herum sich bewegt: das macht uns verdächtig
und interessant für die Leute, die vor den Bildschirmen der
Überwachungskameras stehen," erläutert Bill Brown. Von der Gruppe ESC, die sich selbst nach der
Escape-Taste am Keyboard benannt hat, lud zum Stadtrundgang. Gemeinsam mit
Sean Kerby, einem weiteren Mitglied der New Yorker Surveillance
Camera Players entdeckte Brown binnen weniger Stunden im Grazer
Zentrum 50 teils von der Polizei, teils privat montierte
Überwachungskameras, deren Standort und Funktion sie während einiger Stadtführungen
erläuterten. Sicherheit ohne Überwachung Brown und Kerby bezweifeln, dass Überwachungskameras für Sicherheit
sorgen können: "Wir fragen uns: Warum sind sie nicht gekennzeichnet, wenn
das ihre Aufgabe sein soll?" Ihre Erfahrungen in New York, wo die Gruppe
seit einigen Jahren auftritt, zeigen, dass die Straßenkriminalität nur
unbedeutend beeinflusst wird; dagegen nimmt die willkürliche und an
rassistischen Kriterien wie Haut- und Haarfarbe orientierte Kriminalität
zu. Und darüber hinaus glauben sie nicht, dass Kameras Straftaten
verhindern könnten: "Eine Kamera kann nicht eingreifen - und bis die
Polizisten vor Ort sind, ist meist schon alles vorbei." Sie befürchten
dagegen, dass die Kameras die soziale Kontrolle und Selbstkontrolle
verstärken werden: "Früher assoziierte man mit Überwachungskameras
totalitäre Staaten - sehr zu recht, denn zum Beispiel die Stasi hat solche
Geräte geliebt. Nach 1989 aber ist diese Skepsis wenigstens von
offiziellen Stellen verstummt." Mit Sicherheit überwacht Für die Vorboten einer neuen Generation von Überwachungskameras halten
die Surveillance Camera Players die Webcams: mussten und müssen bis heute
analoge Videobänder ausgewertet werden, können die Datenbanken digitaler
Bilder in Sekundenschnelle nach bestimmten Parametern durchsucht werden.
Auf diese Datenspuren greift die Installation | ||
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