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2001-09-05 19:15
Die reine Empfindung der Farbe
Das Wiener Kunstforum präsentiert den russischen Avantgardisten Kasimir Malewitsch. Gezeigt werden 120 Werke aus der Sammlung des Russischen Museums in St. Petersburg.
Foto: APA
Das rote Quadrat, das schwarze Quadrat von Kasimir Malewitsch: Es gibt nur wenige Werke, die mit vergleichbarer Radikalität mit der alten Kunst gebrochen haben. Einige dieser suprematistischen Bilder zeigt das Kunstforum nun im viel größeren Rahmen des früheren und späteren Werks des Künstlers.

Die Arbeiten stammen ausschließlich aus dem Staatlichen Russischen Museum aus St. Petersburg, wo sie, nach dem Tod des Künstlers 1936 an das Haus geschenkt, Jahrzehnte lang in der Versenkung bleiben mussten.

Malewitsch war mit seiner so gar nicht dem sozialistischen Realismus entsprechenden Kunst bei den stalinistischen Machthabern in Ungnade gefallen.

In den letzten fünfundzwanzig Jahren öffneten sich langsam die Museumsdepots und übergaben den Augen der Fachwelt ein vielgestaltiges Werk: Spiegel eines Künstlerdramas im Rahmen politischer Repression.

Malewitsch tastet sich, wie viele andere auch, zu Beginn des Jahrhunderts durch die jüngsten Strömungen - Symbolismus, Impressionismus. Über den Kubismus findet er zur gegenstandslosen Welt: "Suprematismus" ist ein von Malewitsch selbst erfundener Terminus, der die Vorherrschaft der "reinen Empfindung", der Farbe bedeutet. Hinter den auf Grundfarben reduzierten Kreisen, Quadraten, Kreuzen steht ein Gedankendestillat: Im "Roten Quadrat" steckt beispielsweise die Erinnerung an eine russische Bäuerin mit ihrem roten Gewand. Die künstlerische Revolution des Jahres 1915 korreliert mit den Vorboten des gesellschaftlichen Umsturzes, den Malewitsch, wie andere Künstler auch, gedanklich mitvorbereitete.

Mit leitenden Funktionen im Kunstleben betraut, reist Malewitsch 1927 nach Berlin, um seine Bilder dort auszustellen. Überraschend wird er zurückgerufen, die Bilder zurücklassend. Nun beginnt das letzte, besonders problematische und tragische Kapitel seines Lebens: In der Vorbereitung einer Einzelausstellung in der Staatlichen Tretjakow-Galerie beginnt er eine - politisch akzeptable -künstlerische Vergangenheit zu konstruieren.

Er malt parallel kubofuturistisch, impressionistisch und realistisch und datiert die späten Werke um zwanzig Jahre vor. Keine Frage, darunter befinden sich, vor allem im kubofuturistischen Bereich, auch eindrucksvolle Werke. Doch die Gesamtheit spricht von unfreiwilliger Anpassung und von dem Versuch, nach dem mit den suprematistischen Bildern erreichten Höhe- und Schlusspunkt weiterzuarbeiten.

Die Gesichtslosigkeit vieler Gestalten mag in diesem Zusammenhang tiefer als nur formalistisch interpretiert werden. 1935, als Malewitsch an Krebs stirbt, hinterlässt er als letzte Werke renaissancehafte Porträts von sich und seiner Familie.

Die Ausstellung ist also, fernab der Superlative ihrer Werbung, ein Anlass der Reflexion über Höhen und Tiefen künstlerischer Arbeit.

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