Salzburger Nachrichten am 19. April 2005 - Bereich: kultur
Galerien

15 Wiener Galerien

lockten vor kurzem rund 2000 Besucher in den ersten Bezirk. Zu diesem Rundgang durch gleichzeitige Vernissagen, der zwei Mal pro Jahr stattfindet, hat die Initiative "Kunst-Seilerstätte" geladen. Der Galerist Manfred Lang (Seilerstätte 16), der vor zehn Jahren den Anstoß dazu gegeben hat, sagt dazu: "Wir machen das auch deshalb, weil wir mit der Konzentration von Vernissagen an einem Tag eine größere Anzahl von Interessenten heranziehen wollten. In diesem Teil des ersten Bezirks, der Seilerstätte, gibt es viele Galerien, das muss doch genutzt werden!" Er zeigt gemalte, so genannte "Baumstammquerschnitte" des Oberösterreichers Alois Riedl. Im selben Haus residiert die Galerie Krinzinger: Sie zeigt neue Arbeiten des Amerikaners Chris Burden, der maßstabgetreue Brückenmodelle aus Edelstahl baut. Die Ausstellung ist dem kürzlich verstorbenen "Ur-Kurator" Harald Szeemann gewidmet.

Die Galerie Gabriel

in der Seilerstätte 19 ist seit Beginn des "Kunst-Seilerstätte"-Projekts dabei. Erich Gabriel zeigt eine Auswahl an Grafiken des amerikanischen Malerstars Cy Twombly. Die Blätter aus unterschiedlichen Werkphasen wirken elegisch und poetisch. Sie bieten einen Überblick über das selten gesehene (weil knapp bemessene) grafische Werk Twomblys.

Bei Heike Curtze,

Seilerstätte 15, sind erstmals Arbeiten des jungen New Yorkers Tom Fruin zu sehen. Er konfrontiert den Betrachter in seinen mossaikartigen Collagen mit dem Thema Sucht. So wirken seine aus gefundenen Drogensäckchen und anderen Fundstücken zusammengenähten "flags" verstörend und anziehend zugleich.

Eine weitere Ader

dieses Rundgangs ist die Himmelpfortgasse, in der die Galerie Steinek (Himmelpfortgasse 22) Arbeiten der Italienerin Carol Rama zeigt. Wer österreichische Kunst bevorzugt, ist bei Richard Ruberl (Himmelpfortgasse 11) und der Schau "von Kokoschka bis Rainer" bestens aufgehoben. HUBERTUS SEIDL Informationen: www.glw.at