Die Kunst erforschen
Teamwork. Universität und Mozarteum wollen sich im Bereich Kunst und Wissenschaft profilieren. Ab Herbst gibt es einen gemeinsamen Standort.
thomas hödlmoser salzburg-stadt (SN). Mozarts lockerer Umgang mit Geld; die Gestik in den Liedern von Richard Strauss; Gewalt und politische Kunst; die Postmoderne in der Musik: Solchen Fragen widmen sich in Salzburg Forscher und Studierende des Universitätsschwerpunkts Wissenschaft und Kunst.
Die Paris-Lodron-Universität und die Kunstuniversität Mozarteum wollen diesen Forschungssektor jetzt aufwerten. Ab November gibt es erstmals ein gemeinsames Haus für die wissenschaftliche Arbeit.
Die Universität mietet das Haus in der Bergstraße, in dem einst die Salzburger Druckerei untergebracht war. Dort sollen Symposien, Tagungen und öffentliche Vorlesungen mit internationalen Gastreferenten stattfinden. Ähnlich wie im Europa-Forschungszentrum in der Edmundsburg sind in der Bergstraße Arbeitsplätze für Dissertanten vorgesehen. Ein Veranstaltungssaal, ein Hörsaal, eine Fachbibliothek und eine Mediathek stehen zur Verfügung. „Es geht darum, Ressourcen und Kompetenzen zusammenzuführen, in Forschung, Lehre und Vermittlung“, sagt Siglinde Lang, Geschäftsführerin des Schwerpunkts Wissenschaft und Kunst.
Der 2003 etablierte Schwerpunkt ist eine Kooperation der Paris-Lodron-Universität und der Kunstuniversität Mozarteum. Wissenschafter und Studenten beschäftigen sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln praktisch, wissenschaftlich, aus historischer und aktueller Sicht mit künstlerischen Themen. Vertreten sind Wissenschafter einer ganzen Reihe von Disziplinen – von der Anglistik und Germanistik über die Musikwissenschaft bis zur bildenden Kunst.
Die Salzburger Universität wolle sich gerade in diesem Sektor künftig „stärker profilieren“, sagt Rektor Heinrich Schmidinger. Das neue, „gemeinsame Dach“ in der Bergstraße sei ein Schritt auf diesem Weg. „Was uns auch vorschwebt, ist eine Professur für Kunsttheorie und Kunstästhetik“, sagt Schmidinger. Die Zusammenarbeit mit den Salzburger Festspielen will der Universitätsrektor ebenso forcieren wie den Bereich Gegenwartskunst. „Moderne, zeitgenössische Kunst soll eine tragende Rolle bekommen.“