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12. Juni 2009
13:19 MESZ
"Atlantic Yards" ohne Frank Gehry
Monumentale Entwürfe des Stararchitekten sind den Auftraggebern zu teuer - "New York Times" beklagt "New Yorks Abstieg in die Mittelmäßigkeit"

New York - Der Entwurf des Stararchitekten Frank Gehry für ein monumentales Projekt in New York ist aus Kostengründen verworfen worden. Gehrys Sprecher bestätigte am Donnerstag in der "New York Times", dass der weltberühmte Architekt an keinem der 17 Gebäude des als "Atlantic Yards" bekannten Komplexes im Stadtbezirk Brooklyn mehr beteiligt sei. Dessen Mittelpunkt soll ein neues Stadion des New Yorker Basketball Teams "The Nets" werden.

"Nets"-Besitzer und Bauherr Bruce C. Ratner begründet den Beschluss damit, dass Gehrys Design eine Milliarde Dollar (710 Millionen Euro) verschlingen würde, ein alternativer Entwurf von Ellerbe Becket aber wesentlich weniger. Von Becket stammt das Guangdong Olympiastadium in China. Gehry zeichnet für das Guggenheim Museum im spanischen Bilbao, den neuen Zollhof im Düsseldorfer Medienhafen und den Gehry Tower in Hannover verantwortlich. Die "Atlantic Yards" sollen außer dem Stadiom eine Schule, Büros, Geschäfte und 6000 neue Wohnungen beherbergen.

Kritiker der "New York Times" bedauern Gehrys Rauswurf als weiteren Beweis für New Yorks Abstieg in die Mittelmäßigkeit. Mit Empörung hatten sie zuvor schon die Ablösung von Daniel Libeskind durch einen relativ unbekannten New Yorker Architekten am Ground Zero quittiert. Libeskinds Entwurf war von der New Yorker Bevölkerung bei einer Ausschreibung für den so genannten Freedom Tower gewählt worden. Sein gewagtes Design wurde am Ende gegen eine unauffällige Billiglösung ausgetauscht. (APA/dpa)

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