Ein Tattoo für die Berge
Aufbruch. Leogang und Saalfelden dotieren ein neues Kulturprojekt mit 100.000 Euro pro Jahr.
Heinz Bayer saalfelden, Leogang (SN). Mit 100.00 Euro pro Jahr wird ab Sommer ein Projekt dotiert, das der Region Saalfelden und Leogang nachhaltig ein Image als „Kulturregion mit Genussfaktor“ verpassen soll.
Jedes Jahr gibt es ein vorgegebenes Thema. Lokale, nationale und internationale Künstler sind eingeladen, sich damit auseinanderzusetzen. Eine Jury wählt drei Projekte aus. „Übergänge“ lautet der Arbeitstitel für 2009. „Verwerfungen“ der für 2010. Koordiniert wird der Wettbewerb vom Intendanten des Jazzfestivals Saalfelden, Mario Steidl. „Heuer geht es darum, gesellschaftliche Übergänge mit der Sprache der Kunst zu reflektieren, um dadurch auch die eigene Identität neu definieren und zu interpretieren.“ Selbstbild und Außenbild sollen einander gegenübergestellt werden.
Ein Außenbild steuert heuer der Grazer Literat Martin G. Wanko mit „Blogbuster“ bei. Zwischen 1. und 14. August reflektiert er mit diesem jungen Medium via Internet Eindrücke von Streifzügen und Begegnungen in der Region. Als Dorfschreiber neuer Prägung. Der Blog ist unter www.saalfelden-leogang.at zu lesen.
Der aus Leogang stammende Künstler und Architekt Ulrich Stöckl setzt sich mit der lokalen Sagenwelt auseinander. Auf ungewöhnliche Weise. „Der Müllerfuchs vom Gerstboden“ wird als 35 mal 25 Meter großenr Fuchskopf umgesetzt. Dieser wird in Form eines traditionellen Pinzgauer Zauns quasi als Tattoo in die Landschaft gestellt. Am Originalschauplatz der Sage.
Schüler mit und ohne Migrationshintergrund beschäftigen sich im dritten Vorhaben, einem interkulturellen Jugendprojekt, fotografisch mit dem Begriff „Heimat“.
Durch die neue Initiative sollen, so Saalfeldens Bgm. Günter Schied, „lokale Kulturinitiativen und Kulturschaffende gefördert und gefordert werden“.