Unter einem grauen Himmel
Landschaftsarbeiten von Alexandra Wacker sind in der Dornbirner Galerie c.art zu sehen.
ARIANE GRABHER
Dornbirn (VN) Unter
dem schlichten Titel "Malerei" zeigt Alexandra Wacker einen spannenden
Ausschnitt aus ihrem aktuellen Schaffen, das sich parallel zum
Kernthema Porträt mittlerweile verstärkt um die Landschaft dreht. Die eignet sich
die Malerin in fotografischen Schnappschüssen, auf Zug- und Autofahrten
an. Die ins Medium Fotografie transportierte Wirklichkeit wird in
collageartigen Zusammenstellungen, die sich als horizontale, leicht
verwischte Schichtungen niederschlagen, noch weiter verfremdet, um dann
als Vorlage für die Malerei zu dienen. Dieser
zeitintensive Prozess der Umsetzung des Sujets konterkariert die
schnelle Entstehung der fotografischen Bildskizze. So operiert Wacker,
immer auf der Suche nach Neu-Wahrnehmungen, einerseits mit der
Flüchtigkeit medialer Bildwelten. Andererseits arbeitet die Künstlerin
mit einem klassischen Medium, dessen Spannweite zwischen
Realismustradition und der Auflösung in zeitgemäße Trivialmythologie
sie akribisch recherchiert. Dennoch ermalt sich Alexandra Wacker in den
Landschaften Freiräume. Wo die Porträtarbeiten mit ihren Vorgaben keine
Ausbrüche zulassen, kann sich die Künstlerin ihren Ausschnitt in der
Landschaft zurechtlegen. Den Horizont im Visier, entstehen
Überlagerungen von Wahrnehmungen. Dramatische Szenerie
Über grellgrünen
Wiesen formiert sich ein grauer, bewegter Himmel, der die
menschenleeren Schauplätze in eine nahezu dramatische Szenerie
verwandelt. Auch wenn es einem ortskundigen Betrachter nicht schwer
fällt, in diesem oder jenem Detail die Stadt Bregenz auszumachen - so
spielt die Örtlichkeit für die Künstlerin selbst eine untergeordnete
Rolle. Erheblich wichtiger ist da schon die Frage des Raumes. Den
beanspruchen die Arbeiten, die die Horizontalbewegung aufnehmen und in
der Zusammenschau fast ein Panorama entstehen lassen, wie
selbstverständlich. Und so kommt es, dass der große Galerieraum mit
gerade einmal sechs Arbeiten zwar spärlich bestückt ist, aber
keineswegs leer wirkt. Bewerkstelligt
wird dieser Eindruck auch durch einen kleinen Kunstgriff, wenn sich
bestimmte Bildelemente und Ausschnitte repetitiv sowohl in den
kleineren als auch in den großen Formaten finden. Die Ausstellung in der Galerie c.art (Dornbirn, Widagasse 9) dauert bis 29. Juli, Di bis Fr, 9 bis 12 und 15 bis 18 Uhr.
ZUR PERSON
Künstlerin
Alexandra Wacker Geboren: 1958 in Bregenz Ausbildung: Akademie der
bildenen Künste, Wien Laufbahn: Ausstellungen u. a. in Österreich,
Italien, Frankreich, Belgien Auszeichnungen: u. a. Hypo-Kunstpreis
Wohnort: Wien Arbeit von Alexandra Wacker. (Foto: A. Grabher)
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