Salzburger Nachrichten am 8. Jänner 2005 - Bereich: kultur
Zur Person
Max Hollein wurde 1969 in Wien geboren. Sein Vater ist der Architekt Hans Hollein.
Max Hollein studierte Betriebswirtschaftslehre an der
Wirtschaftsuniversität Wien sowie Kunstgeschichte an der Universität Wien.
1995 bis Ende 2000 arbeitete er im New Yorker Guggenheim-Museum, vier
Jahre lang war er dort enger Mitarbeiter von Direktor Thomas Krens. Die Schirn-Kunsthalle in Frankfurt leitet Max Hollein seit 2001. Als wichtigste Ausstellungen
unter seiner Direktion nennt er "Frequenzen [Hz] - Audiovisuelle Räume",
"Shopping - 100 Jahr Kunst und Konsum", "Henri Matisse: Mit der Schere
zeichnen", "Grotesk! - 130 Jahre Kunst der Frechheit ", "Traumfabrik
Kommunismus - Die visuelle Kultur der Stalinzeit" und "Julian Schnabel -
Malerei 1978 bis 2003". Sein jetziger Vertrag als künstlerischer und kaufmännischer Leiter der Schirn läuft bis Ende
2006. Die Stadt Frankfurt sei an einer Verlängerung interessiert, noch
werde verhandelt, sagte Max Hollein den SN. Früher oder später wolle er -
anders als jetzt in einer Kunsthalle - wieder mit einer musealen Sammlung
arbeiten, so wie er es vom Guggenheim-Museum gewohnt sei. Eines seiner
Anliegen sei, aktuelle Anknüpfungspunkte an Werke Alter Meister zu suchen.
Ein Beispiel dafür wird es ab 9. September 2005 in der Schirn mit einer
Gegenüberstellung von Werken August Rodins und Joseph Beuys' geben. Als Kurator des österreichischen Beitrags für die heurige Biennale von Venedig hat
Max Hollein den in Kärnten geborenen und in Wien lebenden Künstler Hans
Schabus mit der Gestaltung des österreichischen Pavillons beauftragt. Max
Hollein war bereits Kommissär und Kurator des Pavillons der USA bei der
Architekturbiennale in Venedig im Jahr 2000. Die Idee für das Kunstwerk, das Hans Schabus für die Biennale in Venedig machen
wird, ist ähnlich wie jenes der Projekte, die für das Mozartjahr in
Salzburg vorbereitet werden: Ein Kunstwerk transformiert einen bestimmten
Raum. Der Pavillon in Venedig müsse als Objekt und nicht als
Ausstellungsraum für bereits fertige Kunstwerke begriffen werden,
erläutert Hollein. Es wird keine Schabus-Retrospektive, "sondern es wird
eine große Intervention in und außerhalb des Pavillons". hkk |