Seine Bimm fährt weiter im
Kreis
Egone ist tot. Nur 51 Jahre alt ist der
unangepasste Zeichensetzer geworden.
Von E.
SCHLOCKER INNSBRUCK. Die originellste
Straßenbahngarnitur Innsbrucks ist die von Egone gestaltete.
Auf schwarzem Grund hat er sie mit seinen charakteristischen
bunten Botschaften übersät, die - zu plakativen Zeichen
verschlüsselt - von Leben und Liebe, Träumen und
Befindlichkeiten erzählen.
Mit dem Tod von Egone ist
die Tiroler Kulturwelt um eine ihrer größten grafischen
Begabungen ärmer, der allerdings nicht den Dreh heraus hatte,
sich selbst zu vermarkten und sich nicht zuletzt deshalb als
seinen "größten Feind" empfand.
Egone war dem
bürgerlichen Leben nicht gewachsen. Sein Umgang mit dem
Scheitern war zuerst die Flucht in die Droge, dann die
Ignoranz gesellschaftlicher Spielregeln. Die Konsequenz war
der totale Absturz, der Verlust seines kompletten malerisches
und grafischen Lebenswerk und ein völliger
Neubeginn.
Denn trotz großer gesundheitlicher Probleme
war Egone in den vergangenen Monaten voller Optimismus. Die
Stunde Null sah er als Chance, er ernährte sich gesund,
schmiedete große Pläne, wollte nun alles anders machen,
endlich "arrogant werden".
2002-10-21
16:35:27
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