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Swingerclub in Secession: Nicht direkt subventioniert

23.03.2010 | 09:57 |  (DiePresse.com)

Die Schweiz hat Christoph Büchels Swingerclub-Installation nicht direkt finanziert. Nur an die Ausstellung sei Geld geflossen, so die Kulturstiftung Pro Helvetia. Der Swingerclub werde mit Eintrittsgeldern betrieben.

In den umstrittenen Teil des Kunstprojekts des Schweizers Christoph Büchel in der Secession, ein ausgestellter Swingerclub, soll aus der Schweiz kein öffentliches Geld geflossen sein. Zwar habe die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia eigenen Angaben zufolge die 150.000 Franken teure Ausstellung mit 15.000 Franken (10.454 Euro) subventioniert, das Geld sei aber nicht für den umstrittenen Swingerclub im Untergeschoß der Secession verwendet worden, sondern für den Rest der Ausstellung.

Dies habe eine Untersuchung der Finanzflüsse rund um die Ausstellung ergeben, teilte Pro Helvetia am Montag mit. Den echten Swingerclub habe der private Verein "Element 6" auf eigene Rechnung betrieben - unter anderem mit den Eintrittspreisen.

Diskussion in der Schweiz

Pro Helvetia räumt aber ein, dass die Ausstellung, die in der Schweiz und in Österreich kontroverse Reaktionen ausgelöst hatte, nicht dem Antrag auf Subvention entsprochen habe. Dass das Ergebnis aber nur begrenzt vorhersehbar war, gehöre "zum Wesen jeglicher Kunst". Die Ausstellungsmacher hätten Büchel freie Hand gelassen.

Der Fall habe die Organisation zu einer Diskussion angeregt, wie die Kulturstiftung in Zukunft damit umgehen wolle, wenn ein Gesuch "Hinweise auf starke Provokation" enthalte, hieß es weiter. Diskutieren will Pro Helvetia dies auch mit der parlamentarischen Kulturkommission - dort sind der Swingerclub und die Beteiligung von Pro Helvetia nach Angaben der Stiftung bereits traktandiert.

 


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