Ein Ei als Zeichen der Ehre
Hedwig Kainberger Salzburg (SN). Das erste Kunstwerk, das Besucher des Salzburg Museums am Mozartplatz nun sehen, ist eine kleine, goldene Skulptur von Henry Moore. Sie heißt „The Egg“ (das Ei) und ist beim Eingang aufgestellt, obwohl sie weder mit Geschichte noch mit Kunst Salzburgs etwas zu tun hat.
Sie ist eine Trophäe, die Direktor Erich Marx und Chefkurator Peter Husty Ende der Vorwoche aus der türkischen Stadt Bursa mitgebracht haben. Ein Jahr darf „The Egg“ in Salzburg bleiben, denn ein Jahr lang darf sich das Salzburg Museum „Das beste Museum Europas“ nennen.
Diesen Titel gewannen die beiden – wie am Montag kurz berichtet – bei einem internationalen Wettbewerb, an dem sich 52 Museen aus 25 europäischen Ländern beteiligt hatten. Von Details und Anstrengungen in diesem Wettbewerb berichtete Erich Marx am Mittwoch in einer Pressekonferenz.
Bewerben konnte sich jedes Museum, das in den vorigen zwei Jahren neu errichtet oder gestaltet worden ist. Kriterien für die 13 Juroren waren Inhalt und Ästhetik der Ausstellung, Bewertung durch Besucher, Freundlichkeit des Personals oder innovative und umweltfreundliche Technik. Zunächst zogen die Juroren nach Besichtigungen 38 Museen in die enge Wahl. Deren Vertreter mussten sich sodann in einer dreitägigen Sitzung den Fragen der Juroren stellen. Die letzte Juryrunde und die Preisverleihung waren Anfang Mai in Bursa. Preisträger der Vorjahre waren u. a. das Guggenheim-Museum in Bilbao, die British Galleries des Victoria and Albert Museum in London und das Niederländische Freilichtmuseum in Arnheim.