Durchdachte Konstruktionen | |
Klaus Kada gilt als Ästhet des Sparsamen, der in seiner Architektur technische Raffinesse mit japanisch anmutender Einfachheit verbindet. |
Jahrelang wurde Klaus Kada, gebürtiger
Grazer Jahrgang 1940, als Vertreter der "Grazer Schule" gehandelt. Mit
diesem Etikett kann er sich allerdings keineswegs identifizieren. "Die Grazer Schule ist ein Begriff, der aus Wien kommt. Geprägt wurde
er von Gustav Achleitner", erklärt der erfolgreiche Architekt. Grazer Schule
Für Klaus Kada ist die Grazer Schule nichts anderes als eine besondere
Situation, die ab 1967 an der Technischen Hochschule in Graz herrschte.
Die Architektur-Studenten machten sich selbständig und die Professoren
ließen das zu. "Durch diese Anarchie oder Autarkie sind eine ganze Menge junger
Architekten entstanden, die sich etwas getraut und mit neuen Konzepten
operiert haben - das ist die Grazer Schule. Sie hat keine spezifische
stilistische Ausrichtung. Da gibt es eine ganze Anzahl von mehr oder
minder wahnsinnigen Charakteren", so Kada. Auch Generalplaner Seit 1995 lehrt Klaus Kada selbst an der Fakultät für Architektur an
der RWTH-Aachen und ist nach wie vor Verfechter des Zulassens von Neuem im
Unterricht. Neues hat er auch beim Stadthallen-Bau in Graz versucht: Er hat als
Architekt auch gleich die Generalplanung des Baus übernommen und dabei
sowohl die Kosten von 40 Millionen Euro als auch den Zeitrahmen
eingehalten. Der politische Preis Obwohl einem das von der Politik nicht immer leicht gemacht werde, wie
er sagt: "Die Politiker sagen, wir brauchen dieses und jenes und denken
nicht nach, welche Folgen das hat. Und geben dann einen politischen Preis
bekannt. Der politische Preis macht dann etwa 50 bis 70 Prozent der
tatsächlichen Kosten aus. Zu den Folgen stellt Kada fest: "Und dann werden wir dazu verwendet,
dass man sagt: Die Architekten bauen zu teuer. Es gibt also einen
politischen, einen geschätzten und einen Endpreis. Die politischen Kosten
sind meistens die niedrigsten, weil sonst bekommen sie das Projekt nicht
auf die Reihe." Problem Bauzeit Die Bauzeit ist dabei laut Klaus Kada ein ganz eigenes Problem: "Es
findet ein Wettbewerb statt und dann wird ein Jahr lang ins Blaue
diskutiert. Schließlich wird das Objekt, wie es entworfen wurde gebaut.
Aber es wird davor eben ein Jahr lang diskutiert - und das fehlt uns dann
bei der Bauzeit. Alle am Bau Beteiligten müssen dann Tag und Nacht
arbeiten, damit dieser Termin, der ja auch ein politischer ist,
eingehalten wird", so Klaus Kada. Link: Klaus
Kada | ||||
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