Salzburger Nachrichten am 30. Dezember 2002 - Bereich: kultur
GALERIENBLICK

GALERIENBLICK

Zeit der Malerei

Die junge Salzburger UBR-Galerie bestätigt mit ihrer derzeitigen Ausstellung "Neue Bilder" aufs Eindringlichste, dass die Malerei nicht nur äu-ßerst lebendig ist, sondern sich vor allem bei der jungen Generation als Medium großer Beliebtheit erfreut. In der auf zwei Galerieräume in der Bergstraße verteilten Ausstellung sind vier unterschiedliche Positionen zu sehen, von denen, es sei vorweggenommen, jene von Vanesa Hardi am meisten überzeugt. Die 1971 in Jugoslawien Geborene hat an der Wiener Akademie studiert und stellt erstmals in Salzburg aus. Sie bezieht eine minimalistische malerische Position von höchster Sensibilität und sicherem Farbempfinden. Ihre Bilder sind eigentlich Farbobjekte, die sich mit großer Klarheit und sehr positiver Energie an den Betrachter wenden.

Die zwei Jahre ältere Judith Zillich malt in blassen Farben. Auch sie geht über das ebene Bild hinaus, bemalt Würfel und Objekte, die Puzzlesteinen gleichen. Ihr Thema ist das Portrait, oft ihr eigenes. Heidrun Widmoser wählt die Fotografie als Ausgangspunkt ihrer Malerei. Banale Alltagsgegenstände wie Tassen, Gläser oder Topfpflanzen erscheinen in verschwommenen Konturen, alles in freundlich frischen Farben gemalt, unverfänglich.

Der 1960 in Sindelfingen geborene Andreas Jauss wird von der Galerie nun zum zweiten Mal präsentiert, wieder spannend, diesmal mit neuen Bildern, die kürzlich auf einer Reise durch die USA entstanden sind. In vielfältig abgestuften Grauschattierungen malt auch Jauss, ausgehend vom Foto, kleinformatige Straßenszenen, Hotelzimmer, Hochhäuserschluchten oder ganz einfach eine Birne auf einem Teller. Stillleben von individueller Handschrift und origineller Sehweise, überzeugend. Man schaut sie gerne wieder und wieder an. (Bis 25. 1.) ELISABETH RATH