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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst | Kunst-Tagebuch 
19. September 2007
17:37 MESZ
Beiratsleid
Wow! Was für ein Saisonauftakt! Museen sollen neu geordnet und Foundations auf ein gemeinsames Packerl geworfen werden, und die Secession ist selbstverständlich auch keine Friedensbewegung

Und als wär das nicht schon ein gefährliches Genug an Möglichkeiten, dem Kreativgossip zu frönen, jetzt auch noch das: Reed-Exhibitions löst den Beirat zur ViennaFair auf. Nicht nur dass künftig Christine Kintisch von der Bawag und Sabine Breitwieser von der Generali samt deren jeweiligem Hausrat unter einem Dach wohnen müssen, jetzt sollen auch noch Ausländer darüber bestimmen dürfen, was jetzt international ist und was nicht. Man muss sich das einmal vorstellen: Reed will Osteuropäer, Deutsche und Westeuropäer und dazu noch irgendwelche Heinis aus den Bundesländern in einen Beirat setzen, der künftig das Schicksal der Messe mitbestimmen soll.

Ja dürfen die denn das? Ja müssten die nicht zumindest die Damen des aktuell so uncharmannt geschassten Beirats einen Beirat zur Bildung eines neuen Beirats bilden lassen? Aber nein, was machen die stattdessen? Kooperieren frech mit der FIAC in Paris! Das kann nicht gut gehen! Da kann man die ganze Messe gleich vergessen, die ganzen Bemühungen, die ganzen selbstlos eingebrachten Kontakte! Das ist unvorstellbar - und also wird's so heiß auch gar nicht werden. Nach ein, zwei Monaten der Streitfolklore werden sich dann eh wieder alle lieb haben. (mm / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.9.2007)


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