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© Nordico
von
Irene Judmayer
Des Meeres und der Geilheit Wellen
Pralle Brüste drängen sich ins Geschehen. Fürwitzig gereckte Hintern. Historische Schiffe fräsen durch wilde Wasser vor Irland, kuriose Türme wachsen himmelwärts, alte Meister präsentieren sich selbst und - im Falle der Nordico-Ausstellung des Linzer Künstlers Fritz Aigner (1930-2005) - eine exquisite Technik.

Die einen konsumieren Bilder en passant. Die anderen nehmen sich für jedes einzelne Zeit. Die einen schauen aus der Entfernung, die anderen stets dicht dran.

Wie auch immer - diese inhaltlich hervorragend gegliederte Ausstellung von druckgraphischen Werken des Linzer Künstlers Fritz Aigner im zweiten Stock des Linzer Museums Nordico stellt sie alle zufrieden. Jene, die gute Kunst vor allem über das virtuos beherrschte Handwerk definieren ebenso wie jene, denen es um eine erzählerische Dichte geht. Jene, die kritische Elemente bevorzugen ebenso wie jene, die ihre Augen einfach auf Lust-Reise schicken wollen.

Die hier zusammengestellte Präsentation ist ebenso kulinarisch aufbereitet wie aufschlussreich. Dass der Staatspreisträger Aigner ein phänomenaler Techniker war, ist zwar keine Neuigkeit, überrascht und begeistert in dieser Vielseitigkeit jedoch immer wieder aufs Neue. Egal, ob Farbeinsatz, perspektivische Varianten, Licht-Spiele oder der Umgang mit Zeichenfeder, Radiernadel und Ähnlichem - Aigner hatte das Handwerk zur Umsetzung seiner skurrilen, phantastischen Kopfgeburten im kleinen Finger. In Kombination mit seiner bildnerischen Fabulierkunst erzählt er doppelbödige Geschichten von seinen Kämpfen. Den inneren und den offensichtlichen. Mit Fischen in aufgebrachten Ozeanen ebenso wie mit lustvoll lockenden Weibern. Mit trefflich karikierten Politikern ebenso wie mit der kritikschreibenden Zunft und der Kunstkollegenschaft.

Nordico-Kurator Andreas Strohhammer hat dafür über 60 Werke zusammengestellt. Sein Fundus: die museumseigene Sammlung, die durch eine exemplarisch gute Ankaufsinitiative des Linzer Bürgermeisters Dobusch (53 Werke) auf 190 Arbeiten des Künstlers angewachsen ist. Inklusive der "Post mortem"-Drucke, zu denen Gattin Helga testamentarisch autorisiert ist. Prädikat: Höchst sehenswert!

Fritz Aigner

1930 in Linz geboren, mit 17 ohne Aufnahmsprüfung an der Akademie der bildenden Künste in Wien aufgenommen. Staatspreis für sein Gemälde "Klage des verlorenen Sohnes". Freischaffend in Spanien, Irland, London und Linz tätig. Mitbegründer der Linzer Donauschule Mitte der 1960er-Jahre. Im Jänner 2005 im Alter von 74 Jahren verstorben.

Das Nordico arbeitet an einer großen Monographie über Aigner.

Info zur Ausstellung unter 0732/ 7070-1912.

OÖnachrichten vom 13.12.2006
 
   



esteta  09:57 | 13.12.2006               Beitrag melden

Perversität
Pralle Brüste drängen sich ins Geschehen. Fürwitzig gereckte Hintern.
Das soll Kunst sein? Das ist in meinen Augen Perversität!

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helmet26  10:22 | 13.12.2006               Beitrag melden


...und Sie hat wahrscheinlich der Storch gebracht oder geschah es durch Blütenbestäubung?

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