Salzburger Nachrichten am 30. Mai 2006 - Bereich:
Sammlung Essl stellt Leipziger Kunstszene vor

Die junge Leipziger Kunstszene zu entdecken, sei ein "unglaubliches Erlebnis" gewesen. Das erklärte Karlheinz Essl am Donnerstag vor der abendlichen Eröffnung der Ausstellung "Made in Leipzig. Bilder aus einer Stadt" in der Sammlung Essl in Klosterneuburg, zu der der frühere deutsche Bundespräsident Richard von Weizsäcker angesagt war. "Made in Leipzig" ist bis 3. September zu sehen.

Essl hat 2003 in Leipzig eine Präsentation von sieben Künstlern gesehen und wurde "sofort in den Bann gezogen" - sowohl thematisch als auch von der Qualität der Malerei. Dass die "Neue Leipziger Schule" in jüngster Zeit derart von sich reden mache, sei nicht nur dem internationalen Malerei-Boom und der Vorliebe für das Gegenständliche zuzuschreiben: Die "Massierung" derart vieler guter Künstler in einer Stadt führte der Sammler auf die exzellente Akademie zurück. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) werde wie kaum woanders ein familiär-respektvolles "Geben und Nehmen" zwischen mittlerweile vier Generationen von erfolgreichen Schülern und Lehrern gepflegt, ergänzte Hans-Werner Schmidt, Direktor des Museums der bildenden Künste Leipzig, der die Ausstellung gemeinsam mit Essl kuratiert hat.

Die "Neue Leipziger Schule" werde erstmals derart umfassend präsentiert, so Essl: Mit insgesamt 100 Werken von 29 Künstlern. Die Hälfte der Exponate davon sind Leihgaben, die andere Hälfte stammt aus der Sammlung in Klosterneuburg. Essl hat, wie er ausführte, seit 2003 an die 80, vorwiegend in den letzten zehn Jahren entstandene Werke erworben. Bestechend sei die hohe handwerkliche Qualität, so Essl, thematisch sind Realität und Fiktion packend ineinander verwoben.