"Mild und leise": Norbert Pümpel in der Galerie 60
Feldkirch (VN-ag)
Nach 2001 ist der 1965 in Innsbruck geborene Tiroler Künstler Norbert
Pümpel erneut in der Galerie 60 zu Gast. Überraschte Pümpel damals mit
vertikalen, an Strichcodes erinnernden Linienabfolgen, die er innerhalb
seines äußerst reduzierten Werkes als geradezu barock einstufte, so
legt der Künstler nun eine neue Werkfolge vor. "Mild und leise
wie er lächelt" übertitelt, nimmt sich der Künstler diesmal Wagners
Tristan und Isolde zum Ausgangspunkt. Gruppiert um eine zentrale,
großformatige Arbeit lotet Norbert Pümpel in systematisch anmutenden
Bild-Versuchen wiederum das weite Feld zwischen Schärfe und Unschärfe,
zwischen Vermessbarkeit und Schein aus. In einer innerhalb der Tiroler
Kunstlandschaft sehr eigenwillig formulierten Position paart sich
Konzept mit Emotion. Geheimnisvolle Unnahbarkeit
Den Ausgangspunkt
für das künstlerische Schaffen bilden die Naturwissenschaften,
konkreter die Erkenntnisse aus Relativitätstheorie und Quantenphysik.
Aber auch philosophische und metaphysische Überlegungen, verpackt in
poetische Textfragmente, fließen in die Mischtechniken auf Leinwand mit
ein, die in verschiedenen Ausprägungen, von sehr malerisch über
nüchterne, geometrische, von einem Raster geprägte Konstruktionen
daherkommen. Allen gemeinsam ist ein reduziertes Farbspektrum.
Bildfindung gerät bei Norbert Pümpel zur Aneignung von Welt.
Entschlüsseln und Verschlüsseln sind zwei Aspekte seines Tuns, die den
Arbeiten ihre spezifische Aura zwischen visuell-ansprechender
Unmittelbarkeit und geheimnisvoller Unnahbarkeit verleihen. Doch ein
Blick in die Weiten dieser Bildlandschaften kann genauso entspannend
und erhellend sein wie der Blick in den Sternenhimmel. Die Ausstellung dauert bis 17. Juni, geöffnet Mi und Fr 14 - 18 Uhr, Tel. 05522 / 7 36 18.
Arbeit von Norbert Pümpel (Ausschnitt).
|