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Schulden: Familie Leopold versteigert 251 Kunstwerke

14.03.2011 | 13:51 |  (DiePresse.com)

Im Auktionshaus Im Kinsky in Wien kommen Ende März 251 Werke der "Sammlung Leopold 2" unter den Hammer: Ein Waldmüller-Stillleben soll eine Viertelmillion Euro bringen.

Die Familie des Sammlers Rudolf Leopolds trennt sich von Teilen der privaten "Sammlung 2", um die geerbte Schuldensumme abzubauen: Nachdem im Dezember 185 Arbeiten bei ihrer Versteigerung im Wiener Dorotheum rund 1,55 Millionen Euro eingebracht hatten, werden am 29. und 30. März bei der 83. Kunstauktion des Auktionshauses Im Kinsky weitere 251 Werke aus der privaten Kunstsammlung versteigert.

Angeboten werden Alte Meister ebenso wie Bilder des 19. Jahrhunderts, der Klassischen Moderne sowie der Zeitgenössischen Kunst, außerdem Jugendstilobjekte und Antiquitäten. Dieser Sammlungsquerschnitt dokumentiere "das umfassende Kunstwissen und das überragende Qualitätsgefühl des Sammlers Rudolf Leopold für europäische Kunst des 16. bis 20. Jahrhunderts", heißt es dazu Im Kinsky.

Waldmüller-Bild soll Viertelmillion Euro bringen

Die Werke werden bei der Hälfte des unteren Schätzpreises ohne Limit ausgerufen. Auf 150.000 bis 250.000 Euro wird ein "Stillleben mit Austern, Fischen und Südfrüchten" von Ferdinand Georg Waldmüller taxiert. Das teuerste Altmeister-Bild ist das Ölgemälde "Löwe und Stier" des holländischen Malers Roelant Savery, das auf 35.000 bis 70.000 Euro geschätzt wird.

Unter den 59 von den Leopold-Erben eingebrachten Bildern des 19. Jahrhunderts befinden sich auch Gemälde von Emil Jakob Schindler, Friedrich Gauermann sowie ein Aquarell, ein Ölgemälde und eine Zeichnung von Rudolf von Alt. Bei der Klassischen Moderne sticht eine Graz-Ansicht von Wilhelm Thöny heraus (18.000 bis 30.000 Euro).

Schüttbild ab 40.000 Euro

Bei den Zeitgenossen werden unter anderem Zeichnungen der Gugging-Künstler Oswald Tschirtner und Johann Hauser angeboten.

Zu den Highlights der Auktionen, die nicht aus der "Sammlung Leopold 2" stammen, zählen u.a. das Ölgemälde "Venus und Cupido in einer Landschaft" von Giacinto Calandrucci (100.000 bis 200.000 Euro) und ein Nitsch-Schüttbild aus 1990 (40.000 bis 70.000 Euro).

Kein Verkauf wegen "Wally"-Schulden

Nichts zu tun haben die Versteigerungen übrigens mit den Rückholungskosten für das "Bildnis Wally": Die dafür notwendigen Summen wird die Stiftung Leopold durch Verkäufe aus der hauseigenen Sammlung Leopold bestreiten. Die private "Sammlung 2" ist davon nicht betroffen.


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