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20.01.2004 - Kultur&Medien / Ausstellung | ![]() |
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Ausstellung Max Weiler: Im heiteren Andachtsraum | ![]() |
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"Ich bin nur ein Wandmaler" schrieb Max Weiler einst. Vier seiner "Wände" vereinte das Mumok im Museumsquartier jetzt wieder zum Raum. | ![]() |
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Wo denn Max Weiler jetzt lebe, fragt einer der vielen Zaungäste, die, angezogen vom verehrten Namen und dem hellen Schein des Aufbaus, schon Tage vor Eröffnung in den erdgeschoßigen Raum im Museumsquartier vordringen wollten. Ein schon lange verlassener Raum. Einst diskutierte hier, am Rand des heutigen "Quartier 21", der alternative Kulturverein "Depot". Ja, wo lebt Max Weiler jetzt? Seine Witwe, Yvonne,
verstummt. Blickt durch die unwissend Neugierige hindurch, hinaus auf den
nassen Hof des Museumsquartiers. Dabei ist er ganz nah. Man spürt ihn nur
wenige Meter im Raum hinter ihr. Im Kreis seiner "Vier Wände", die der
2001 verstorbene Maler zwischen 1973 und 1977 schuf. Nur für sich selbst.
Ganz ohne Auftrag. Um sich einen Traum zu verwirklichen. Einen maßlosen
Traum, mehr eine Vision: Zweieinhalb Meter ist jede Leinwand hoch, über
sechs Meter lang. Das sind nicht einfach große Tafelbilder, das sind
monumentale Kulissen für eskapistische Eskapaden! Elegant strecken sich
Farben, Flächen, Formen zu hellen, luftigen Landschaften aus. Abstrakt,
natürlich. Jeder Strich und Tupfen, den Weiler mit verlängerten Pinseln
und Bleistiften in die Weite eintrug, konnte auf seinen einzig richtigen
Platz sinken. Die Harmonie lässt Staunen. Ein heiterer Andachtsraum.
Zu seinem dritten Todestag, am 29. Jänner, konnte
Yvonne Weiler mit Unterstützung von Mumok-Direktor Edelbert Köb - er
stellte schon 1999 die Weiler-Retrospektive im Künstlerhaus zusammen -
einen gehegten Wunsch ihres Mannes erfüllen: Einmal wollte Max Weiler
seine "Vier Wände" wieder vereint wissen, nachdem sie sein Atelier
verlassen hatten. "Himmelslandschaft" und "Über der Baumgrenze" kaufte das
Mumok - eines war manchmal im Stiegenaufgang des Palais Liechtenstein zu
sehen, jetzt wurden sie aus den Depots geholt. Die früheren "Ganz rechts lebendige Natur" und "Natur mit
Caput mortuum" wanderten Mitte der 80er ins gerade fertig gebaute Wiener
Juridicum. Noch nie sind Ihnen dort die Riesenformate aufgefallen? Wie
auch! Sie hängen im Dachgeschoß, in einem der Öffentlichkeit versperrten
Konferenzraum. Eine bittere Trennung. Die Hoffnung, dass die Wände auf
Dauer zusammenfinden werden, besteht weiter. Schließlich sind sie alle
Bundesbesitz. Der ideale Raum wäre so simpel: ein "White Cube". Auf diesen
muss man bei der Präsentation im MQ leider verzichten. Im länglichen Raum
wird der Betrachter von den Bildwänden nicht von allen Seiten umschlossen,
sondern muss in sie wie in ein "U" eintreten. Ein Verlust, der betrübt -
doch dann wird man hinein gesogen in die Tiefen und Weiten, wo Weiler
Elemente tanzen und die Natur in neuer Natürlichkeit wuchern ließ.
Bis 2. Mai. Freier Eintritt! Di.-So. 10-18 Uhr, Do.
10-21 Uhr. |
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