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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
27.06.2002
13:15 MEZ
"Multimediale Romantik" in der Kunsthalle
Installationen und Irritationen des Schweizer Künstlers Ugo Rondinone sind in Wien ausgestellt

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KUNSTHALLEwien.at

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"Ugo Rondinone: No How On", Kunsthalle Wien, Halle 2, 28.6. - 22.9., tgl. 10-19 Uhr, Do 10-22 Uhr. Info: 01 - 521 89 33

Von 27.6. bis 10.8. zeigt auch die Galerie Krobath Wimmer, Wien 1, Eschenbachg. 9, eine Ausstellung von Ugo Rondinone: "The Dancer and the Dance"
 
Foto: Kunsthalle Wien
Ugo Rondinone
If There Were Anywhere But Desert!, 2001

Courtesy Galerie Hauser & Wirth & Presenhuber, Zürich

Wien - Ugo Rondinone, 1964 in der Schweiz geborener und heute in New York lebender Künstler, der mit der Ausstellung "No How On" in der Kunsthalle Wien eine Art Heimkehr an seinen einstigen Studienort feiert (er studierte 1986-90 bei Ernst Caramelle an der Angewandten), pflegt an Pressekonferenzen nicht teilzunehmen, "um den Blick auf das Werk nicht zu verstellen" (Kunsthallen-Chef und Kurator Gerald Matt). Also übernahm Matt heute Vormittag selbst die Präsentation dieses "multimedialen Romantikers".

"Ugo Rondinone ist ein Künstler, der sich einfacher Einordnung und schneller Interpretation entzieht", meinte Matt, er sei "ein Meister des Rollenspiels", "ein Künstler, der gleichsam mehrere Künstler in sich vereint". Einerseits versehe er seine "hochkomplexen Systeme des Sampeln und Zitierens" immer wieder mit Brechungen, andererseits gestalte er Stimmungsräume, die virtuos auf der Klaviatur der Gefühle spielen würden.

Nach der Fotoserie "I Don't Live Here Anymore" erwarten im nächsten Raum drei lebensgroße Clown-Figuren aus Fiberglas den Besucher - "Donnerstag", "Freitag" und "Samstag". In einem Seitenraum arrangiert Rondinone mit einem wellenförmigen weißen Linienraster auf schwarzem Fußboden, großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern und dem Endlos-Loop eines Mann-Frau-Dialogs ein weiteres Rätselkabinett ("Lowland Lullaby").

Als Hauptwerk der Ausstellung sieht Gerald Matt das eigens für die Ausstellung konzipierte Environment "No How On" (ein Zitat aus einem Prosatext von Samuel Beckett). Eine verzweigte und mit kleinen Spiegel-Fliesen beklebte Säulenkonstruktion durchzieht den Raum, an dessen Wänden auf Videomonitoren Schwarz-Weiß-Bilder einer langsamen Zugfahrt vorbeiziehen. Dazu schwebt ein hoher Gesang im Raum, der Matt in seiner "kühlen, glitzernden Leichtigkeit an zeitgenössische Club-Kulturen erinnert". (APA)


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