Zurzeit in Salzburg: Max Ernst, "Composition" (1925), Öl auf Karton. Sammlung Würth.
Salzburg - Regisseur Peter Schamoni gehörte Anfang der 1960er-Jahre zu den Gründungsvätern des Neuen Deutschen Films.
1934 in eine Filmfamilie geboren - neben dem Vater waren oder sind auch die drei Brüder mit Laufbildern beschäftigt -, setzt er sich bevorzugt mit darstellenden Künstlern auseinander: Etwa Friedensreich Hundertwasser, Niki de Saint Phalle oder Caspar David Friedrich - und immer wieder Max Ernst.
Mit dem Surrealisten hat Schamoni noch persönlich zusammengearbeitet; 1963, also 13 Jahre vor Ernsts Tod, realisierte er mit Max Ernst - Entdeckungsfahrten ins Unbewusste den ersten Film über den von den Nazis als "entartet" abqualifizierten Künstler.
Weitere folgten, als Höhepunkt 1991 Max Ernst - Mein Vagabundieren - Meine Unruhe: Eine Hommage an den Künstler und Freund anlässlich dessen 100. Geburtstags, die Schamoni mit seltenem Archivmaterial und neu gedrehten Szenen zu weit mehr als einem Porträt gestaltet hat.
Vielmehr ist ihm ein spannender Blick auf das 20. Jahrhundert gelungen - mit authentischen Informationen über Zeitgeschichte, Lebensumstände, Menschen, Orte und Landschaften, die Ernsts Werk mitgeprägt haben.
Max Ernst selbst erklärt seine verschiedenen Schaffensphasen und die Stationen seines unruhigen Vagabundierens. Von der aufrührerischen Dada-Zeit in Köln und den Pariser Surrealisten über den Rückzug in die Provence, die Flucht nach New York bis zu seinem Aufenthalt bei den Hopi-Indianern in Arizona und die Rückkehr nach Europa. Sonntagmorgen: Vorführung von Max Ernst - Mein Vagabundieren - Meine Unruhe. (dog, DER STANDARD - Printausgabe, 25./26. September 2010)
>> 26. 9., Salzburg, Museum der Moderne, Mönchsberg, 0662/84 22 20-351. 11.00
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