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Herbert Hofer ist jemand, der Räume nicht als gegeben hinnimmt. Er lotet die Grenzen und Fugen aus, um sie für sich aufzubiegen, zu überschreiten. So faltet und knäuelt er zum Beispiel das auf Aluminium applizierte fotografische Abbild seines Atelierraums zu einem dreidimensionalen Objekt.
Hofer, 1962 in Wien geboren, versucht durch "Irritation der gewohnten Raumverhältnisse das Gefühl einer Instabilität" auszulösen.
Es sind aber auch von vornherein schier endlose Räume, die ihn beschäftigen. Etwa jene aus Texten, die sich in Zeitungen und Internet ausbreiten und deren undefinierten Grenzen geradezu etwas Unheimliches anhaftet. In weiche weiße Filzbuchstaben kleiden sich die Wörter, die Hofer in diesem Diffusen "gefunden" hat. Er knüpft sie - ohne ein bestimmtes Endformat im Auge zu haben - zu einem Netz, das er einmal als wunderschöne Traube in den Raum hängt (Nestroysäle 2005) oder als textlichen Geröllhaufen in die Ecke türmt.
Die Videoarbeit atmen, in der Hofer im Loop heftig respirierend aus einem Albtraum zu erwachen scheint, trägt ihres zu einem Eindruck von Klaustrophobie bei. (kafe / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 13.8.2007)