"Man kann immer Grenzen dehnen" | |
Coop Himmelb(l)au bauen ein Science-Museum in Lyon und ein
Entertainment Center in Guadalajara.
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Das Architektenteam Coop Himmelb(l)au, alias Wolf Prix und Helmut Swiczinsky, ist begeistert. Sie haben den Zuschlag für einen Museumsbau in Lyon gewonnen. "Von der Lage her erinnert uns das Gelände an Bilbao, wo wir gegen Frank Gehry verloren haben", freut sich Wolf Prix bei einem seiner selten gewordenen Besuche in Wien. Neues Museumskonzept Auf einer Landzunge zwischen den Flüssen Rhone und Saone gelegen, wird
das neue "Musée des Confluences" ab dem Jahr 2005 die allerneuesten
Entwicklungen in Sachen Wissenschaft zeigen. Dass die Hülle dafür auch den
neuesten Erkenntnissen in Sachen Architektur und Städtebau entspricht,
dafür sorgt Coop Himmelb(l)au.
Kein konventionelles Museum verbirgt sich im Bauch der Wolke und im
Körper des Kristalls, wie die entsprechenden Gebäudeteile poetisch heißen,
sondern ein Museumsprogramm, das dem Besucher Wissen, Erholung,
Freizeitaktivitäten, Kommunikation und nicht zuletzt spannende
Raumerlebnisse gleichzeitig bietet. Wolf Prix spricht von einem "offenen
Gebäude", in dem die Architektur auf die vielen Wünsche "interaktiv"
reagieren kann. Sitzen und liegen Dieses Aufbrechen traditioneller Museumsräume, dieses Verschlingen
verschiedener Raumangebote miteinander lässt den Besucher das eine Mal
stehen und konzentriert schauen, wie das in einem Museum so üblich ist,
das andere Mal aber sitzen oder liegen, entspannen oder zerstreut
wahrnehmen. Zersplitternder Düsenjet Auch nach außen hin signalisiert das Gebäude Aufbruch durch die
Durchdringung transparenter und solider Baukörper, die Verschränkung
öffentlicher und privater Plätze, die Verbindung geometrischer und
amorpher Körper. Das Bild, das sich daraus ergibt, ist schlicht
spektakulär, ähnelt einem zersplitternden Düsenjet, der da auf dem
schmalen Grundstück am Zusammenlauf der beiden Flüsse gelandet ist.
Neues Wahrzeichen für Lyon Das zukünftige Musée des Confluences zieht vermutlich alle Blicke auf
sich und lässt damit entstehen, was sich die architekturbewussten
Stadtväter von Lyon gewünscht haben: ein neues Wahrzeichen der Stadt.
Eventueller Kritik, das Gebäude sei vielleicht zu aufregend, kommt Wolf
Prix im Voraus entgegen: "Manche Leute verwechseln Aufgeregtheit mit
Lebendigkeit und haben keine Augen, um zu sehen, welche Vielfalt dahinter
steckt", so Prix. Coop Himmelb(l)au in Mexiko Ein neues aufregendes Projekt von Coop Himmelb(l)au ist derzeit auch in
der mexikanischen Stadt Guadalajara im Entstehen. Ein Shopping- und
Entertainment-Center, das auch mehr sein will als bloßer Konsumtempel.
Vor allem der öffentliche Raum, der Stadtraum, der von allen Städtern
unentgeltlich genutzt werden kann, ist den Coops ein Anliegen. Und das
auch und vor allem in dem neuen Stadtteil, der in Guadalajara jetzt von
Hand der größten Architekturstars der Welt entsteht. Prominente Nachbarn In unmittelbarer Nachbarschaft zu Jean Nouvel, Daniel Libeskind, Zaha
Hadid oder Frank Gehry definiert Coop Himmelb(l)au die Idee der
Shopping-Mall neu. "Durch architektonische Formenvielfalt ist es uns
gelungen, den architektonischen Raum bei selber Grundfläche zu verdoppeln.
Es handelt sich also eher um einen Marktplatz, auf dem man mehr machen
kann, als einfach dasitzen und Kaffeetrinken", erklärt Prix. Neue Außenstelle
Auf dem Areal der Liesinger Brauerei soll ein Wohn- und Bürogebäude
eine himmelblaue Interpretation erfahren, und weitere Bürogebäude,
ebenfalls für Wien, sind geplant. Frisch nach dem alten Credo: "Ich denke,
dass man auf jedem Gebiet, sei es ein Entertainment-Center oder ein
Wohnbau, Grenzen dehnen kann. Neue Formulierungen im Städtebau sind
notwendig, um einen dynamischen Fluss in das Getriebe der Städteplanung zu
bringen", so Prix. Link: Coop
Himmelb(l)au | ||||||||||
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