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Konstruktion und Situation

Der Auftakt der fünfteiligen Ausstellungsreihe "Performative Installation" findet in der Innsbrucker Galerie im Taxispalais statt.

INNSBRUCK. Die Reihe ist ein Projekt des Siemens Arts Programm, realisiert in Zusammenarbeit mit fünf Museen in Deutschland und Österreich. An jeder der Stationen wird das gemeinsame Thema aus unterschiedlichen Gesichtspunkten beleuchtet.

Thema der Innsbrucker Schau ist "Konstruktion und Situation", zelebriert speziell für die Taxisgalerie von sechs Künstlern. Das spektakulärste Objekt ist das von Ayse Erkmen. Sie lässt einen zweieinhalb Tonnen schweren Findling aus der Nähe Innsbrucks einem Damoklesschwert gleich über dem Glasdach der Hofhalle schweben.

Mit Tirol als Kultur- und Lebensraum setzt sich auch der junge Wiener Andreas Fogarasi in seiner auf Symbole reduzierten Installation auseinander. Realität und Fiktion verfilzen dagegen reizvoll in der Arbeit von Maja Bajevic und Emanuel Licha, werden zu einem ebenso poetischen wie politisch brisanten Stück Erinnerungsarbeit.

Um Isolation und versuchte Fluchten aus dieser geht es in der Installation von Emmanuelle Antilles. Der Betrachter wird zum Voyeur dieser beklemmenden Situation, zum hilflosen Außenseiter, irritiert durch das ständig läutende Telefon, an dessen anderem Ende sich keiner meldet.

Virtuelle und reale Räume verknüpfen Karl-Heinz Klopf und Sigrid Kurz in ihrer Computeranimation, in der sie fremde Orte beschreibende e-mails mit den Koordinaten ihres eigenen Büros überblenden. Ein Kino im Taschenformat haben schließlich Janet Cardiff und George Bures Miller aufgebaut. Zu sehen ist ein kurzer Film, dessen Surrealität gründlich an der eigenen Wahrnehmung zweifeln lässt.


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Galerie im Taxispalais, Maria-Theresien-Straße 45, Innsbruck; bis 19. Oktober, Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 20 Uhr
2003-09-05 15:43:42