INNSBRUCK. Der 45-jährige Galtürer zeigt seinen jüngsten
Zyklus von großen Temperabildern und kleineren Mischtechniken
auf Papier, die eine neue Phase in der konsequenten
künstlerischen Entwicklung des eigenwilligen Melcherschülers
markieren. Arthur Salners Malerei ist eine völlig
ungegenständliche. Er will nichts Konkretes abbilden, keine
Assoziationen suggerieren, es sei denn emotionale. Aus
Rechtecken und Quadraten baut Salner kompakte dunkle
Farbräume, die die Summer unzähliger Schichten lasierend
aufgetragener Farben sind, wenn auch jede der einzelnen Formen
von einer Grundfarbe dominiert ist.
An den Rändern der konkret formulierten Formen lösen sich
die farbigen Massen auf, werden transparent, offenbaren eine
unterschwellige Poesie, die sich dem raschen Betrachter
allerdings verschließt. Ein subtiles Spiel der Nuancen und
Strukturen zelebriert Salner auch in den Hintergründen, den
geballten Formen ein Äquivalent des Leichten und Heiteren
entgegensetzend.
In einem reizvollen Spiel mit positiven und negativen
Kräften, mit dem Hellen und Dunklen, mit dem Schweren und dem
Schwebenden, mit dem Vorne und dem Hinten hält Salner seine
Bilder in Balance, wobei sich die Wertigkeiten oft
verschieben, Vordergründiges in den Hintergrund tritt und
umgekehrt. Salner mag gern mehrteilige Bilder, die Fortsetzung
einer Idee auf neuen Leinwänden oder Papieren.
Von EDITH SCHLOCKER |