Wien - Die Kunsthalle Wien hat bei der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung wegen Datendiebstahls eingereicht: Unbekannte sollen sich über einen Kunsthallen-Computer eingeloggt und persönliche und interne Daten entwendet haben. Aufmerksam geworden sei man durch einen Zufall: Ihm sei, so Kunsthallen-Chef Gerald Matt, eine automatische Outlook-Absage für einen internen Termin ins Postfach geflattert - erstaunlicherweise von der Mailadresse des grünen Kultursprechers Wolfgang Zinggl.
Matt vermutet nun, Zinggl habe die gestohlenen Postfachdaten auf seinen persönlichen Laptop kopiert und später unabsichtlich die interne Terminabsage gesendet. Jetzt soll die Staatsanwaltschaft klären, "ob ein Zusammenhang zwischen der Datenentwendung (...) und der Verwendung der Postfachdaten durch Nationalratsabgeordneten Wolfgang Zinggl besteht", heißt es in der Sachverhaltsdarstellung
Zinggl stellt das entschieden in Abrede: "Das ist völlig aus der Luft gegriffen. Da handelt es sich offensichtlich um ein wildes Um-sich-Schlagen eines Kunsthallen-Direktors, der sich nicht anders zu helfen weiß, aus seinem Schlamassel rauszukommen, als 'Haltet den Dieb!' zu rufen." Es sei klar, dass er für seine kulturpolitische Tätigkeit von verschiedenen Quellen Informationen bekomme: "Es sind mehrere Leute innerhalb und außerhalb der Kunsthalle unzufrieden und wollen endlich einen Führungswechsel."
Wolle man ihm Manipulation an Matts Computer vorwerfen, so solle man das deutlich sagen, "dann werde ich meinen Anwalt einschalten". Und bezüglich der Termin-Absage verstehe er "überhaupt nicht, was das sein soll".
Zinggl hatte Matt zuletzt Unregelmäßigkeiten, unter anderem im Zusammenhang mit einem (mit dem Parlament herausgegebenen) Interviewbuch, aber auch mit Ausstellungsprojekten vorgeworfen. Der Wiener Gemeinderat beauftragte daraufhin das Kontrollamt mit einer Prüfung der Kunsthalle. (DER STANDARD, Printausgabe, 18. 5. 2011)
Die gegen den Direktor der Kunsthalle Wien erhobenen Vorwürfe sind haltlos - sagt ein von der Kunsthalle in Auftrag gegebener Prüfbericht
Nach dem Protestbrief des Alt-Grünen Dieter Schrage zu Wolfgang Zinggls "Kopf ab"-Politik meldet sich nun auch die Kunst zu Wort
Laut Volkspartei seien mehrere Personen involviert
Fazit der Follow Up-Überprüfung: Alle Empfehlungen umgesetzt
Gerald Matt, seit 1996 Direktor der Kunsthalle im Wiener Museumsquartier, versteht sich aufs Posing
Vorarlberger Netzwerk um Direktor Gerald Matt soll sich für Gönner aus Russland, Kasachstan, Indien und Kuwait eingesetzt haben
Verlag für moderne Kunst Nürnberg ruft gesamte Auflage zurück
Kunsthallendirektor Gerald Matt versuchte, für vier Ausländer österreichische Staatsbürgerschaften zu erwirken - Er nahm eine Einladung nach Kuwait an
Soll Mitarbeiter für Interviews zu "Österreichs Kunst der 60er-Jahre" eingesetzt haben
Auch SPÖ fordert "restlose" Aufklärung - Kunsthallen-Vorstand stellt sich hinter Direktor Gerald Matt
Kultursprecherin Fuhrmann fordert Nationalratspräsidentin Prammer zur Aufklärung auf
Parlamentarische Anfrage der Grünen an Minister Spindelegger
aber was wollten sie jetzt inhaltlich sagen ?
das ist doch alles anekdote - ob herr matt fp oder sp -
oder terminabsage oder ob herr matt einen computer hat und ihn
bedienen kann - hat doch für die museumslandschaft und die
vorgangsweise des grünen fundamentalisten zinggl keine bedeutung - was
wollten sie jetzt sagen ?
im übrigen denke ich das spechtverzehr in de dunkelheit durchaus üblich ist - in der dunkelheit nach 21 uhr - spechtverzehr
aber das ist so ziemlich der dämlichste, verzweifeltste Gegenangriff, den Sie sich ausdenken hätten können. Ganz davon abgesehen, dass jeder weiss, dass Sie in Ihrem Büro gar keinen Computer haben, weil Sie ihn nicht bedienen können.
Die Kommentare von Usern und Userinnen geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen (siehe ausführliche Forenregeln), zu entfernen. Der/Die Benutzer/in kann diesfalls keine Ansprüche stellen. Weiters behält sich die derStandard.at GmbH vor, Schadenersatzansprüche geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.