OÖNachrichten
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Nightline: Das Festival kommt auch nachts nicht zur Ruhe
"Open House" im Museum der Zukunft
Conservation of Intimacy
Einer der Fixpunkte des Festivals ist auch dieses Jahr wieder die CyberArts-Ausstellung im OK. Von 6. September bis 14. Oktober sind ausgewählte Projekte zu sehen, beim Prix Ars Electronica 2007 eingereicht und ausgezeichnet.

Durch Bewegen einer Holzschaukel verursacht ein schaukelndes Paar Luftstöße im benachbarten Raum. Durch die Luftzirkulation werden darin Bälle in die Luft gewirbelt. Gleichzeitig wird die Bewegung der Bälle von einem Zeichenstift auf Endlospapier aufgezeichnet. Die Papierrolle wiederum wird von einer dritten Person per Standfahrrad abgespult. (Bernie Lubell)

Camera Lucida: Sonochemical Observatory

"Die "Camera Lucida" (übersetzt mit "Licht-" oder "Leuchtkammer") wandelt Schallwellen direkt in Lichtemissionen um. In einer transparenten Kammer, die mit einer mit Gas angereicherten Flüssigkeit gefüllt ist, erzeugen mehrere Ultraschallwandler ein sich ständig veränderndes sonochemisches Environment.

Der Ultraschall pflanzt sich in der Flüssigkeit fort und verursacht dadurch die Bildung von winzigen Bläschen, die bei ihrer Implosion Temperaturen erreichen, wie sie auf der Sonne herrschen.

Als Ergebnis werden Schallwellen in Form von Licht ausgesendet. Von Evelina Domnitch und Dmitry Gelfand.

Aufbauend auf der Erkennung von Gefühlen, reagiert SHO(U)T auf den emotionalen Inhalt von Botschaften, die ihm vom Publikum übermittelt werden.

Die Maschine analysiert und entziffert vom Zuseher erzeugte Information und sendet über eine Person am Bildschirm unterschiedliche Szenarien zurück, die vorab vom Künstler erdacht wurden. Drei Elemente treten als Akteure und Interpreten auf: die gefilmte Gestalt auf dem Bildschirm, der/die BetrachterIn und die Maschine. (Elka Vincent)

Ein Autor sitzt am Schreibtisch und schreibt ohne Stift, nur mit seinem Zeigefinger an einem Drehbuch. Als könnte er seine Gedanken direkt auf Papier übertragen, lässt er seinen Zeigefinger über das Papier gleiten, worauf sofort Zeilen gedruckten Textes erscheinen.

Kein Computer, keine Projektion, kein Geräusch lenkt vom Geschehen ab. ZuschauerInnen können den Akt des Schreibens als einfachen und natürlichen Vorgang hautnah verfolgen. (Julien Maire)

Die kausalen Zusammenhänge zwischen territorialen Grenzen, Migrationsströmen und dem Vorkommen umkämpfter Rohstoffe werden in dieser Arbeit auf drei interaktiven Screens dargestellt. (Cmielewski Leon, Starrs Josephine)

Se Mi Sei Vicino

Auf einem mit Sensoren versehenen Boden steht ein Mensch, der als Antenne fungiert. Indem BesucherInnen den Performer berühren, lösen sie eine Echtzeit-3D-Grafik aus. Se Mi Sei Vicino, zu Deutsch "Wenn du mir nahe bist" lässt die Grenzen zwischen aktivem Performer und passivem Zuschauer gänzlich verschwimmen. (Sonia Cillari)

Nothing Happens

Internet-UserInnen arbeiten in dieser telematischen Performance (per Mausklick) zusammen, um Alltagsgegenstände zum Umkippen zu bringen. Eine Kartonschachtel, ein volles Wasserglas und ein Holzstuhl sind die Protagonisten der drei Szenen. (Bar-Shai Nurit)

OÖnachrichten vom 31.08.2007
 
   



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