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Globalisierung der Kunst |
Praktisch jede documenta hat zeichenhafte Bedeutung für die Wahrnehmung der bildenden Kunst. |
Mit der vergangenen, sehr erfolgreichen
documenta 10 hat die Französin Catherine David deutlich darauf auf die
Geschichte der Weltkunstschau, auf deren Ideologie und auf das
politisch-kritische Potenzial der Kunst verwiesen. Jetzt geht der Afroamerikaner Okwui Enwezor einen Schritt weiter. Auf
fast spektakuläre Weise möchte er die documenta 11 in einen globalen
Zusammenhang rücken. Bei Diskussionsplattformen in New Delhi, Kinshasa,
Johannesburg oder Wien haben Wissenschaftler und Bürgerrechtler über
Demokratie, Globalisierung oder kulturelle Unterdrückung diskutiert und
damit den theoretischen Überbau zur Ausstellung geliefert. Von Wien bis New Delhi Von Kunst im strengen Sinn war im Zusammenhang mit der "documenta" also
bislang kaum die Rede. Im Mittelpunkt stand die Frage nach dem momentanen
Entwicklungsstand westlicher - liberaler - Demokratien und deren
Verhältnis zu den Staaten Afrikas, den so genannten Entwicklungsländern
bzw. zu den Ländern des ehemaligen Ostens. Neben Migration oder
Menschenrechten ging es dabei auch Assimilationsdruck und um die
Diskussion des westlich geprägten Individualismus. Das Thema Gewalt und Versöhnung etwa stand im September im Mittelpunkt
einer "documenta 11"-Veranstaltung in der indischen Hauptstadt Neu Delhi.
Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler diskutierten am Beispiel von
Südafrika, Argentinien, Jugoslawien und anderen Regionen, wie
Wahrheitsfindung und Aussöhnung in Einklang gebracht werden können. Paradigmatischer Diskurs Wenn Okwui Enwezor sagt, es sei möglich, einen so genannten kritischen
Diskurs von den Rändern her, von der Peripherie her zu führen, dann mag
das auf den ersten Blick vielleicht wenig mit Kunst in einem populären
Sinn zu tun haben. Gleichzeitig aber waren gerade die 90er Jahre des
letzten Jahrhunderts ein Jahrzehnt, in dem Gesellschaftskritik und
-theorie für die bildende Kunst besonders hohe Bedeutung erhielten. Das
ist einer der Gründe, warum im März etwa zur Reihe "Demokratie als
unvollendeter Prozess" wichtige Theoretiker wie Stuart Hall, Gründervater
des CCCS
in Birmingham und Link: documenta
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