Nach der "Wally"-Einigung wird erneut um einen
Konsens gerungen
Einvernehmen bei drei Romakos gesucht
|
Romakos "Akt eines jungen Mädchens" (Ausschnitt).
(© Leopold Museum)
|
![Aufzählung Aufzählung](00090021-Dateien/wzfeld.gif)
Diethard
Leopold strebt Einigung mit Erben nach Oskar Reichel an.
![Aufzählung Aufzählung](00090021-Dateien/wzfeld.gif)
Konstellation im LMP-Vorstand dürfte bleiben.
Wien/New
York. (irr) Während in New York am Dienstag die Übergabe von
Schieles "Bildnis Wally" an die Leopold Museum Privatstiftung (LMP)
stattfand, ist Diethard Leopold in Wien geblieben: "Mein Vater war der
Vater der Lösung", zeigt sich der Sohn des verstorbenen Museumschefs
Rudolf Leopold unbeteiligt am Ende des zwölfjährigen Rechtsstreits. Wie
berichtet, erhält das Leopold Museum die "Wally" für eine Zahlung von
knapp 15 Millionen Euro an die Erben zurück.
Untätig ist Diethard Leopold, seit Juni Teil des Leopold’schen
Stiftungsvorstands, aber nicht in Restitutionsfragen: Er schlug zuletzt
die Versteigerung von Schieles Werk "Häuser am Meer" vor, dessen
Rückgabe ein Expertengremium empfahl. Das Geld könnte zwischen den Erben
und der LMP aufgeteilt werden, Letztere ihren Anteil für den
"Wally"-Deal benutzen. Im Stiftungsvorstand sei dieser "nicht neue"
Vorschlag "wohlwollend aufgenommen" worden, fix sei aber noch nichts.
Unterdessen ist Leopold um eine Einigung bezüglich dreier Werke Anton
Romakos bemüht, die auch zur Restitution empfohlen wurden: Er hat
Kontakt zu den Erben nach Oskar Reichel geknüpft. Ob es auch da zu einer
finanziellen Entschädigung kommt, weiß er noch nicht. Wichtig sei, dass
"man nichts gegen-, sondern etwas miteinander macht".
Während bei Romako möglichst schnell ein Konsens gefunden werden
soll, will man sich bei der Direktorenfrage Zeit lassen: Leopold zufolge
wird die Suche sicher einige Monate dauern. Nicht zur Debatte steht für
den Sohn der im Juli verstorbenen Sammlerlegende jedoch eine Auflösung
der Stiftung – wodurch die Bilder Staatseigentum würden und einem
Bundesmuseum zugeführt werden könnten: "Ich sehe keine Grundlage dafür."
Die Museumslandschaft sei gut beraten, ein "bewegliche
Sammler-Stiftermuseum" zu behalten. An der Konstellation im Vorstand –
seit dem Tod des Museumsgründers stehen vier Vertreter des Bundes nur
noch dreien der Leopold-Seite gegenüber – dürfte sich nichts mehr
ändern. Aber auch da sieht Diethard Leopold, wenig überraschend, kein
Gegeneinander: "Die Stiftung arbeitet so, dass man nicht von zwei Seiten
sprechen kann."
Printausgabe vom Mittwoch, 28. Juli 2010
Online
seit: Dienstag, 27. Juli 2010 17:30:00
Kommentar senden:
* Kommentare werden nicht automatisch
veröffentlicht. Die Redaktion behält sich vor Kommentare abzulehnen.
Wenn Sie eine Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme als Leserbrief in der
Druckausgabe wünschen, dann bitten wir Sie auch um die Angabe einer
nachprüfbaren Postanschrift im Feld Postadresse. Diese Adresse wird
online nicht veröffentlicht.