Wien
- Drei Auszeichnungen im Bereich von Architektur, Raum- und
Stadtplanung wurden am Donnerstagabend bei einem gemeinsamen Festakt im
Wiener Semperdepot vergeben. Der erstmals verliehene Wiener
Ingenieurpreis ging an den Grandseigneur des Wiener Brückenbaus, Alfred
Pauser, von dem u.a. die markante Donaustadtbrücke stammt. Mit dem
diesjährigen Rudolf-Wurzer-Preis wurden Hannes Schaffer und Oliver Frey
ausgezeichnet. Das alle zwei Jahre ausgelobte Roland-Rainer-Stipendium
ging an die Architektinnen Franziska Orso und Ulrike Pitro.
Kraftvoll und elegant
Der Wiener Ingenieurpreis wurde von der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Wien, Niederösterreich und Burgenland gemeinsam mit der Stadt Wien zum ersten Mal verliehen. In Zukunft soll der mit 10.000 Euro dotierte Preis alle zwei Jahre vergeben werden und auf außerordentliche Ingenieurleistungen aufmerksam machen, um die Wahrnehmung und Wertschätzung für die technischen Berufe zu steigern.
Die Jury entschied sich für Alfred Pauser (Jahrgang 1930), der als Ziviltechniker sowie als als Ordinarius für Hochbau an der Technischen Universität Wien den Brückenbau in Österreich wesentlich beeinflusste. "Immer wieder erprobte er neuartige Tragkonzepte, die besonders bei Brücken im Städtischen Umfeld zu beachtlichen Resultaten führten", heißt es in einem von der Kammer verbreiteten Text über den Preisträger, "Dank seiner breiten Kenntnisse sind zahlreiche Bauwerke entstanden, die nicht nur kraftvoll und elegant wirken, sondern für die der schmale Bereich gestalterischer Möglichkeiten, den Ingenieurbauwerke aufweisen, optimal ausgeschöpft wurde."
Transformationsprozesse
Der Rudolf-Wurzer-Preis für Raumplanung wird an Absolventen der einschlägigen Studienrichtungen österreichischer Universitäten und Akademien für wissenschaftliche Abhandlungen, Diplomarbeiten, Dissertationen sowie Projektberichte vergeben. Hannes Schaffer beschäftigte sich mit Fragen der länderübergreifenden Zusammenarbeit in der Europaregion Centrope, Oliver Frey dissertierte über den gesellschaftlichen Strukturwandel und die urbanen Transformationsprozesse in Richtung "Wissens- und Erlebnisgesellschaft". Die beiden Preise sind mit je 5.000 Euro dotiert.
Aus 16 Einreichungen für das Roland-Rainer-Stipendium, mit dem das Werk des Stadtplaners und Architekten Roland Rainer lebendig gehalten werden soll, wurden Franziska Orso und Ulrike Pitro für den besten Forschungsansatz ausgezeichnet. Sie erhielten das von der Stadt Wien und der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten Stipendium in der Höhe von 10.000 Euro. (APA)