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vom 27.01.2006 - Seite 025
Bewegung um Klimt-Bilder

Die österreichischen Vermittler für einen Rückkauf der fünf restituierten Klimt-Bilder sind aus den USA zurück gekommen. Jetzt müssten, so Ministerin Gehrer, die Erben konkrete Preisvorschläge machen. Danach beginnen Gespräche mit Sponsoren, denen Abschreibungsmöglichkeiten angeboten werden. Budgetär könne man die kolportierten 220 Mio. Euro jedenfalls nicht aufbringen. Erben-Anwalt Schoenberg meint hingegen: Es sei mit der Republik vereinbart, dass diese und nicht die Erben das erste Angebot stellen müssen.

Mitlerweile sagten im Gegensatz zu Gehrer WIFO-Experte Ewald Walterskirchen und Ex-Rechnungshofpräsident Franz Fiedler, die Republik könnte und sollte die Klimt Bilder kaufen. Ein Kaufpreis von 200 Millionen Euro würde bedeuten, dass das Budgetdefizit von 1,9 auf 2,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigt, erklärte Walterskirchen. Die Republik könne sich das leisten, die Frage sei, "ob sich die Regierung das unter den gegenwärtigen Umständen leisten will".

Fiedler hält im Fall "Adele" sogar ein Budgetüberschreitungsgesetz für angemessen: "Das Geld wird nicht beim Fenster hinausgeworfen. Es wird so angelegt, dass ein Gegenwert für die Republik erzielt werden kann.

Siemens-Preis an Barenboim

Der weltberühmte Dirigent und Pianist Daniel Barenboim wird in diesem Jahr mit dem internationalen Siemens Musikpreis (150.000 Euro) ausgezeichnet. Barenboim ist von 9. bis 14. Mai im Rahmen der Wiener Festwochen im Musikverein mit der Staatskapelle Berlin im Einsatz, daher wird die Auszeichnung heuer nicht wie üblich in München, sondern in Wien vergeben. Der 1942 in Buenos Aires geborene Musiker hat bereits angekündigt, 100.000 Euro für die Sanierung der Berliner Staatsoper zu spenden. Das letzte Drittel des Preisgelds soll an die Barenboim Stiftung für Musikbildung gehen.


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