Die Galerie Ropac zeigt Werke von Peter Kogler in einer durchkomponierten Performance und dazu Beispiele aus dem Frühwerk Robert Mapplethorpes.

WOLFGANG RICHTER

Seit 20 Jahren wandelt Peter Kogler komplexe Themen in kompakte Zeichen um und nutzt dazu den Computer als Werkzeug. Auf die frühen Siebdrucke folgten die monumentalen Papiermodule, die als Tapeten an die Wand geklebt werden und Aufsehen erregende Interventionen im Raum darstellen. Seit 1994 animiert er seine Motive als minimalistische Videoclips. In der Auseinandersetzung mit der Digitalisierung nutzte er die technische Weiterentwicklung des Mediums als Impuls für seine Arbeit und ist dem Zeitgeist auf der Spur geblieben. Dabei hat er in der Reduktion auch eine unverwechselbare Formensprache entwickelt.

Sein Interesse an der Organisation von Daten spiegelt sich ebenso im Inhalt wider. Auch hier geht es um Modelle von Ordnung. Seine erste Personalausstellung in der Galerie Ropac versammelt vier Motive, die Organisationsprinzipien in einprägsame Forme(l)n bündeln: Ameise, Gehirn, Pille und Globus sind Zeichen, die für hoch entwickelte Strukturen der Informationsverarbeitung stehen. Diese variiert er in verschiedenen Formationen, Farben und Formaten. Dazu treten verflochtene Netzwerke, mit denen er neuerdings auch Möbel überzieht. In Endlosschleifen generiert er Videos. Auch konventionelle Tafelbilder sind in der Präsentation vertreten: eine durchgestylte multimediale Performance.

Robert Mapplethorpe (1946 - 1989) wird im zweiten Teil der Ausstellung ganz ohne skandalumwitterte homoerotische Drastik vorgestellt. Die Fotografien aus dem wenig bekannten Frühwerk der siebziger Jahre umfassen Blumenmotive ohne sexuelle Symbolik, aber mit einem durchkomponierten Spiel von Licht und Schatten. Sie wechseln sich mit unprätentiösen Starporträts - u. a. von Arnold Schwarzenegger - ab. In einer Reihe von Akten kommt eine behutsame Neugier am Körper zum Ausdruck. (Bis 28. Jänner 2003)