Salzburger Nachrichten am 06. Februar 2003 - Bereich: kultur
GALERIENBLICK

GALERIENBLICK

Trakl-Haus, Salzburg

Gegenwärtig versucht das städtische Kulturamt in der Berchtoldvilla und in der Galerie der Stadt Salzburg einen "lokalen Entwicklungsbogen der bildnerischen Künste" seit 1945 zu geben und illustriert damit das vor kurzem erschienene Lexikon "Kunstschauplatz Salzburg" von Anton Gugg. Zugleich setzt die Landesgalerie im Trakl-Haus mit drei Präsentationen, die übers Jahr verteilt sind, den Auftakt zu einem Rückblick. Vor 30 Jahren hat das Land das Trakl-Haus erworben und stellt es seitdem für unterschiedliche künstlerische Aufgaben bereit. Vor dem Hintergrund der 30-jährigen Geschichte (SN vom 10. 1.) hat Dietgard Grimmer als Galerieleiterin ein Jubiläumsprogramm zusammengestellt, in dem sie jeweils zehn Jahre Revue passieren lässt.

Der erste Teil ist eine fast nostalgische Begegnung mit jenem Kapitel der jüngeren Salzburger Kunstgeschichte, in dem die vorwiegend regionale Nabelschau einer vorsichtigen Öffnung wich. Eduard Bäumer, Kurt Moldovan, Zoran Music und Max Weiler sind mehr als Platzhalter für die Erweiterung des künstlerischen Horizonts. Hinterglasbilder von Helga Müller-Eiterer aus den siebziger Jahren stehen für eine eigenartige Symbiose von Regionalismus und Weltläufigkeit. Zurück zu den Anfängen führt die spannende Begegnung mit dem Frühwerk von Künstlern, die inzwischen nicht nur zu den lokalen Klassikern zählen: Hans Müllers bizarre Originalität fordert die Fantasie des Betrachters heraus. Martin Rasp überzeugte in den Anfängen seiner Spurensuche mit einer kargen, unangepassten Poesie. Bei Anton Thuswaldner sieht man den Sprung von formaler Strenge zur herausfordernden Provokation, bei Richard Hirschbäck den umgekehrten Weg. (Bis 15. 2.) -ter