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Millionen-Verkäufe bei Kunstmesse Tefaf

16.03.2009 | 16:01 |  (DiePresse.com)

Weniger Besucher sind heuer nach Maastricht gekommen, doch Bilder von Rubens, Basquiat und Kandinsky lukrierten Millionen. Die Kunsthändler sprechen von Kunst als neuer Währung.

"Starke Verkäufe, besonders im oberen Preissegment" verzeichnet die Europäische Kunstmesse (Tefaf) in Maastricht, sagt eine Sprecherin. Galeristen melden nach dem Eröffnungs-Wochenende erste Millionen-Geschäfte. Und das, obwohl an den ersten drei Messetagen bis Sonntagabend mit knapp 30.000 Besuchern etwa 9 Prozent weniger Gäste gezählt worden, seien. Die Zahl der frühen Verkäufe habe eher zugenommen. Dies spreche vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise für eine von vielen Kunsthändlern erwartete "Flucht in die Sachwerte", so die Sprecherin.

Fünf Millionen für Rubens

Das "Porträt eines jungen Mannes" (um 1610) von Peter Paul Rubens ging für knapp unter 5 Millionen Euro an einen europäischen Privatsammler. Ein Londoner Kunstliebhaber ließ sich "Untitled/The Black Athlete" (1982) des US-Malers Jean-Michel Basquiat stolze 3,5 Millionen Euro kosten. Eine Arbeit auf Papier Wassily Kandinskys aus den 20er Jahren wechselte für 1,2 Millionen Euro den Besitzer.

Das Amsterdamer Rijksmuseum, das Gemeentemuseum aus Den Haag sowie ein Museum aus Peking erwarben einen japanischen Lackkasten, eine chinesische Schale und einen Goldpokal auf der Maastrichter Messe. Eine winzige, fast 3000 Jahre alte und dennoch verblüffend "moderne" Bronzefigur aus Sardinien ging für 120.000 Euro an einen deutschen Antiken-Sammler.

Kunst als neue Währung

Schon vor Eröffnung der Messe, die zu den weltweit wichtigsten Kunsthandelsplätzen gehört, hatten internationale Händler von der "Kunst als neuer Währung" in Krisenzeiten gesprochen. Das gelte vor allem dann, wenn Bedeutung, Qualität und Provenienz des Stückes gesichert seien.

Die Tefaf ist bis zum kommenden Sonntag auf dem Messegelände von Maastricht eröffnet. Insgesamt werden etwa 70.000 Besucher erwartet.

 


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