Ungebrochen kreativ

"Krieg in Rumänien" heißt diese 1989 entstandene, eindrucksvolle Arbeit von Maria Lassnig, die das Kärntner Museum für Moderne Kunst zur Linz09-Ausstellung "Best of Austria" in das Kunstmuseum Lentos geschickt hat.

Die im kärntnerischen Krappfeld geborene, zweifache documenta- (1982, 1997) und Biennale'88-Teilnehmerin wird am 28. September 90 Jahre alt. Der schmerzende Rücken und der notwendige Verzicht auf Nikotinkonsum und Motorradtouren ("Man muss vernünftig leben", so sagt sie im Interview) erinnern Lassnig daran, dass sie nicht mehr die Jüngste ist. Doch ihr Bildvokabular spricht eine andere Sprache: agil und ungebrochen kreativ probiert sie neben ihrer bekannten Körperbewusstseinmalerei auch stets Neues aus. Dass sie von einem Professor der Wiener Akademie der bildenden Künste dereinst als "entartete Künstlerin" aus der Klasse geworfen, von einer Mitstudentin beim NS-Studentengericht verklagt worden war ("Ich hatte eine Scheißangst"), hält die Österreichische Staatspreisträgerin heute für kaum erwähnenswert.

1968-1980 lebte sie in New York, nach ihrer Rückkehr erhielt sie an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien als erste Malerin im deutschsprachigen Raum eine Akademie-Professur. Am 12. Februar wird im Museum Moderner Kunst (Mumok) in Wien eine große Lassnig-Personale eröffnet. (gunn)

Best of Austria: bis 10. 5. 2009. Tägl. 10-18, Do 10-21 Uhr; Kontakt: 0732/ 7070-3600, www.lentos.at

Lassnigs eigenwilliger Fokus Foto: Reiter