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derStandard.at | Kultur | Bühne | Steirischer Herbst  
11. September 2007
15:20 MESZ
Links:
www.steirischerherbst.at
www.staalplaat.org 
Sujet: steirischer herbst

Sound-Architekturen und aufregendes Programm
Die Helmut-List-Halle dient als Instrument zur Eröffnung des Festivals: Zwölf Sirenen, drei Loks, ein Rennwagen und ein Hubschrauber werden eingebunden

Graz - Der "steirische herbst" jährt sich zum 40. Mal. Mit einem besonderen Konzert des "Staalplaat Soundsystem", das im vergangene Jahr bei der Ars Electronica mit einer "Honorary Mention" im Bereich "Digital Musics" prämiert wurde, eröffnet das Festival in der Helmut-List-Halle: "Wir spielen nicht in der Halle. Wir spielen die Halle", kündigte Kompositeur Geert-Jan Hobijn am Dienstag in einer Pressekonferenz an.

Unter dem Titel "Closed enough" will die Gruppe die Architektur zum Klingen bringen. Was bei einer schalldichten Konzerthalle ein Dilemma sei, wie Hobijn erklärte. Aus diesem Grund habe man "Öffnungen kreieren" und Klangquellen innen und außen schaffen müssen, die zusammenfließen. In den Sound mit eingebunden werden u.a. zwölf Sirenen, drei Verschubloks, ein Rennwagen und ein Hubschrauber.

Intendantin Veronica Kaup-Hasler präsentierte einzelne Highlights des "dichten und aufregenden Programms" und die Baustelle für "The Theatre", eine mobile Container-Zelt-Konstruktion am Karmeliterplatz, die "Schnittpunkt von Architektur und Performance" sei und als Aufführungsort und Treffpunkt dienen wird. Die Idee sei die Veränderung des Baus, für den die Wirtschaft Materialien zur Verfügung gestellt hat, durch Benützung sichtbar zu machen.

Fast Forward

Man habe der Versuchung widerstanden, eine historische Retrospektive zum Jubiläum zu machen, so Kaup-Hasler. In "Reading Back and Forth" wurden Künstler eingeladen, sich mit dem "steirischen herbst" und seiner gesellschaftlichen Relevanz auseinanderzusetzen. Wie Kurator Reinhard Braun berichtete, sei in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum gelungen, verschiedene Lesarten des Festivals zu entwickeln, die das Ausstellungsprojekt gleichzeitig zu einem Beitrag der Diskussion über Voraussetzungen künstlerischer Produktion in ihrem Verhältnis zum Handlungsraum von Kunstinstitutionen werden lässt. Neben der Audio-Tour, die das Künstlerduo plan b an den Originalschauplätzen in der Stadt anbietet, gibt es eine Wiederaufführung einer Rede, die herbst-Initiator Hanns Koren 1968 gehalten hat, und ein Buch über alle Künstlerinnen, die jemals am Festival mitgewirkt haben. (APA/red)


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